Raumfahrt:Space-X bringt erfolgreich seine Transport-Kapsel ins All

SpaceX Crew Dragon

Die Falcon-9-Rakete hob am Samstagmorgen europäischer Zeit in Cape Canaveral ab.

(Foto: REUTERS)
  • Die Weltraumfirma Space-X hat als erstes Privatunternehmen eine noch unbemannte Kapsel zum Transport von Menschen ins All geschossen.
  • Die "Crew Dragon" hob am Samstag an der Spitze einer von SpaceX gebauten Rakete ab und soll morgen an der Internationalen Raumstation andocken.
  • Noch in diesem Frühjahr sollen auch Menschen an Bord der Kapsel ins Weltall fliegen.

Eine unbemannte Raumkapsel des Unternehmens Space-X von Tesla-Gründer Elon Musk ist erfolgreich zu Raumstation ISS gestartet. Eine Falcon-9-Rakete mit dem Raumschiff "Crew Dragon" hob am Morgen (MEZ) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Die Raumkapsel mit einer Testpuppe voller Sensoren anstelle von Astronauten an Bord sollte am Sonntag an der ISS andocken, einige Tage später soll sie zur Erde zurückkehren.

Es ist das erste Mal, dass ein von einem Privatunternehmen gebauter und betriebener Crew-Transporter von amerikanischem Boden abhebt. Ziel der USA ist es, wieder selbst bemannte Flüge zur Internationalen Raumstation zu schicken und nicht länger von Russland abhängig zu sein. Seit dem Ende des Shuttle-Programms der Nasa im Jahr 2011 fliegen US-Astronauten mit russischen Sojus-Kapseln zur ISS. Die USA wollen künftig stärker auf private Unternehmen für bemannte Flüge ins All setzen.

Nasa-Chef Jim Bridenstine schrieb nach dem Start auf Twitter: "Der heutige erfolgreiche Start markiert ein neues Kapitel der amerikanischen Exzellenz und bringt uns dazu, amerikanische Astronauten erneut mit amerikanischen Raketen zu fliegen." Nach Angaben der Nasa soll mit dem Testflug sichergestellt werden, dass das Raumschiff und seine Systeme wie geplant funktionieren, "bevor wir die Crew an Bord holen". Der "Crew Dragon" hat Platz für sieben Menschen.

Raumfahrt: Blick ins Innere der "Crew Dragon"

Blick ins Innere der "Crew Dragon"

(Foto: AFP)

Musk sagte, es sei für ihn "superstressig" gewesen, den Start der "Dragon" zu beobachten, die von einer ebenfalls von Space-X entwickelten Falcon-Trägerrakete ins All befördert wurde. "Offen gesagt, ich bin ein bisschen emotional erschöpft", sagte er. "Wir müssen noch an der Raumstation andocken. Wir müssen noch zurück kommen, aber bisher hat es funktioniert ... wir haben die gefährlichsten Dinge hinter uns."

Im Frühjahr sollen Space-X zufolge zum ersten Mal Nasa-Astronauten an Bord der "Crew Dragon" sitzen. Die beiden früheren US-Militärpiloten Bob Behnken und Doug Hurley trainieren derzeit für den Testflug. Anschließend soll die Space-X-Kapsel zwei Raumfahrer für eine Langzeitmission zur Internationalen Raumstation bringen. Das Unternehmen teilte mit, es sei auch gelungen, die erste Stufe der Falcon 9 sicher zur Erde zurückzubringen. Der Booster landete demnach auf einer unbemannten Plattform von Space-X im Atlantik. Es sei das 35. Mal gewesen, dass ein solches Manöver funktioniert habe. Für die Nasa ist es wichtig, dass Raketen wiederverwendet werden können. Auf diese Weise lassen sich die immensen Kosten der Missionen reduzieren.

Die USA setzen zunehmend auf private Unternehmen, um die ISS mit Material und Lebensmitteln für die Besatzung versorgen. Erst im Dezember war der Raumfrachter "Dragon" von Space-X zum Außenposten der Menschheit etwa 400 Kilometer über der Erde geflogen. Der nächste bemannte Start zur Raumstation ist für den 14. März geplant. Dann soll eine russische Sojus-Rakete drei Raumfahrer ins All bringen.

Zur SZ-Startseite
A SpaceX Falcon Heavy rocket lifts off from the Kennedy Space Center in Cape Canaveral

Flug zur Raumstation ISS
:Ein Ticket für 60 Millionen Dollar

Elon Musk will mit Space-X als erste Privatfirma Astronauten ins All bringen. An diesem Samstag startet ein entscheidender Testflug. Für die USA ist das eine Zäsur.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: