Planetenforschung:Forscher entdecken Spuren von Seen auf dem Mars

Das Marsfahrzeug Curiosity.

Das Marsfahrzeug Curiosity.

(Foto: AFP)
  • Das Forschungsteam des Nasa-Rovers "Curiosity" hat auf dem Mars Spuren entdeckt, die darauf hindeuten, dass es dort Seen gegeben haben könnte.
  • Es könnte sich dabei im Gletscher gehandelt haben.

Von Robert Gast

Auf dem Mars könnte es vor gut drei Milliarden Jahren Seen gegeben haben, die bis zu 10 000 Jahre überdauerten, berichtet das Forschungsteam des Nasa-Rovers "Curiosity" im Fachmagazin Science. Die Seen waren vermutlich an ein Grundwasserreservoir angeschlossen, schreiben die Forscher. Das könne die Entwicklung von Leben auf dem Mars ermöglicht haben.

Der Roboter Curiosity ist seit 2012 im sogenannten Gale-Krater unterwegs, einer 140 Kilometer breiten Senke, in deren Mitte ein Berg fünf Kilometer in die Höhe ragt. Der Rover hat in den vergangenen zwei Jahren die nördlichen Ausläufer des Bergs erkundet.

Unklar ist, wie es auf dem Mars überhaupt flüssiges Wasser geben konnte

Auf Kamerabildern sind den Forschern um John Grotzinger vom California Institute of Technology Strukturen im Gestein aufgefallen, die Geologen für ausgetrocknete Überbleibsel von Flussdeltas halten. Die ehemaligen Zuflüsse sind, anders als der Berghang, nach Süden hin abschüssig. Sie könnten daher einst einen großen See am Grund des Gale-Kraters gefüllt haben. Dieser Theorie zufolge stürzte Wasser in den Krater und riss dabei Sand und Geröll vom Kraterrand mit. Das Material lagerte sich als Sediment am Fuß des Berges ab.

Unklar ist, wieso es auf dem Mars in der Urzeit überhaupt flüssiges Wasser geben konnte. Forscher halten es für denkbar, dass der Planet damals von Eis bedeckt war, das von Kometeneinschlägen vorübergehend für einige Zeit geschmolzen wurde.

Gegen diese Theorie spreche, dass sich im Gestein des Gale-Kraters nicht jene Spuren fänden, die Gletscher zwangsläufig hinterlassen hätten, schreibt Grotzingers Team. Möglich sei aber, dass es außerhalb des Kraters kälter war - und dass Schmelzwasser von dort in den Krater stürzte, wo es sich dann sammelte und eine Zeit lang überdauerte.

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