Es gibt in den Vereinigten Staaten von Amerika einen Mann mit blonder Helmfrisur, der "Amerika wieder groß machen" will. Er hat politisch mal mehr, meistens eher weniger vorzuweisen, aber er weiß zu polarisieren. Und er hat ein Lieblingsthema: Mauern. Und Grenzen. Und Zäune.
Die mal mehr, mal weniger pauschalen Attacken des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump gegen Migranten sorgen für ein Klima des Hasses. Damit schadet Trump, der selbst mit einer Migrantin verheiratet ist, dem Land. Studien zeigen, Migration hat den Vereinigten Staaten zu enormem Fortschritt verholfen. 51 Prozent aller amerikanischen Start-ups, die mit mindestens einer Milliarde Dollar bewertet sind, von Migranten gegründet wurden. Dass also jene Menschen, die er am liebsten aussperren würde, maßgeblich an den technologischen Innovationen in seinem Land beteiligt sind.
Die Nationale Stiftung für Amerikanische Politik (NFAP), eine unabhängige Forschungsorganisation, hat in den vergangenen Monaten 87 amerikanische Milliarden-Start-ups untersucht. 44 davon wurden von Migranten gegründet. Zusammen haben sie einen Wert von 168 Milliarden Dollar und schaffen durchschnittlich 760 Arbeitsplätze pro Start-up. Sie sind also durchaus in der Lage, Amerika "greater" zu machen. Nein: Sie sind sogar bereits dabei.
Garrett Camp, Mitbegründer von Uber, ist Kanadier, Peter Thiel vom Softwareunternehmen Palantir Technologies wurde in Deutschland geboren und der SpaceX-Gründer Elon Musk stammt aus Südafrika.
Trotzdem grenzt Trump weiter aus. Lateinamerikaner mit besonderer Vorliebe, aber auch Muslime. In Indien ist der Islam nach dem Hinduismus die zweitgrößte Glaubensrichtung. Und genau aus diesem Land wandern die meisten jener Start-up-Gründer in die USA ein: 14 von ihnen kommen ursprünglich aus Indien, jeweils acht sind kanadischer oder britischer Herkunft, sieben sind aus Israel und vier aus Deutschland.
Auch in Deutschland sind viele Start-up-Initiatoren ausländischer Herkunft. Der Gründeranteil in der Bevölkerung ist bei Migranten und Nicht-Migranten mit jeweils 5,3 Prozent etwa gleich groß, hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung herausgefunden.
Eine Parallele zu den USA - und leider nicht die einzige. Denn auch in Deutschland gibt es viele Menschen, die das Ausmaß verkennen, in dem Migranten die Gesellschaft bereichern.