Zukunft von Schlecker-Tochter:Rossmann übernimmt 104 Ihr-Platz-Filialen

800 Mitarbeiter können aufatmen: Deutschlands zweitgrößte Drogeriemarktkette Rossmann will 104 der insgesamt 490 Filialen von Ihr Platz übernehmen. Damit ist ein Fünftel der Arbeitsplätze der Schlecker-Tochter gesichert. Für die restlichen Filialen gibt es potentielle Investoren.

Deutschlands zweitgrößte Drogeriemarktkette Rossmann will mehr als 100 Filialen aus dem Netz der Schlecker-Tochter Ihr Platz übernehmen. Das teilten Ihr-Platz-Insolvenzverwalter Werner Schneider und Rossmann in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Jobs aller Beschäftigten in den betreffenden Geschäften des insolventen Ex-Ablegers von Schlecker sollen erhalten bleiben, hieß es: "Im Rahmen dieser Vereinbarung werden circa 800 Arbeitsplätze langfristig gesichert."

Rossmann will 120 IhrPlatz-Märkte übernehmen

Rossmann ist die zweitgrößte Drogeriemarktkette Deutschlands - das Unternehmen will nun 104 Filialen der Schlecker-Tochter Ihr Platz übernehmen.

(Foto: dpa)

Am Dienstagabend war bekanntgeworden, dass das Unternehmen aus Burgwedel bei Hannover nach zwischenzeitlichem Zögern wieder konkretes Interesse an einer Auswahl von Ihr-Platz-Geschäften zeigte. Das Bundeskartellamt meldete eine entsprechende Überprüfung. Zunächst war von bis zu 120 Läden die Rede, nun bestätigten Rossmann und Schneider einen Übernahmeplan für 104 Verkaufsstellen. Auch der dortige Warenbestand soll an Rossmann gehen.

Noch muss der Deal von den Behörden und Immobilienbesitzern abgesegnet werden. "Die Übergabe erfolgt nach Freigabe durch das Bundeskartellamt und der Zustimmung einzelner Vermieter", teilten die Verhandlungspartner mit. Firmengründer Dirk Roßmann hatte nach der Schlecker-Insolvenz Ende Januar ein grundsätzliches Interesse an Schlecker- und Ihr-Platz-Geschäften in guter Lage bekundet.

Was mit den übrigen 386 Ihr-Platz-Filialen geschieht, bleibt weiterhin offen. Insgesamt arbeiten bei Ihr Platz derzeit etwa 4000 Menschen. Nach Angaben aus Branchenkreisen sollen die österreichische MTH Retail Group (Mäc-Geiz, Pfennigpfeiffer), der Münchner Investor Dubag sowie die fränkische Textilhandelskette NKD weiter im Rennen sein. Letztere prüft nach einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung derzeit die Übernahme von Filialen. Das Projekt sei NKD "wie anderen auch - zur unverbindlichen Prüfung angeboten" worden. "Wir befinden uns derzeit in diesem ergebnisoffenen Prüfungsprozess", teilte der Leiter der NKD-Rechtsabteilung, Jörg Roßberg, mit.

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