Zukunft von Opel:GM setzt den Rotstift an

Der Opel-Sparplan von General Motors - bislang war er ein Mysterium. Jetzt redet der neue Europachef Nick Reilly über erste Details. Demnach könnte die Produktion drastisch zurückgefahren werden.

Konkretes gibt es bislang wenig. Die Zukunft von Opel lässt noch Platz für jede Menge Spekulationen. Fest steht bislang nur, dass der Mutterkonzern General Motors (GM) seine europäische Tochter im Alleingang sanieren möchte - was das jedoch für die einzelnen Standorte bedeutet, darüber hüllte sich GM bislang in Schweigen.

Opel, Foto: AP

Opel-Logo: General Motors möchte in allen europäischen Ländern mit Standorten des deutschen Autoherstellers Staatsgelder einsammeln.

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Jetzt kommen, langsam und häppchenweise, einige Details ans Tageslicht. Der neue GM-Europachef Nick Reilly sagte, GM müsste die Produktion in Europa um 20 bis 25 Prozent zurückfahren. Davon könnten drei Werke betroffen sein.

Dies bedeute jedoch nicht, dass diese Standorte auch geschlossen werden. "Wir müssen ein Paket schnüren und ich hoffe, dass jede einzelne Regierung vorbereitet ist, ihren Beitrag genauso wie General Motors zu leisten."

Reilly sagte, er hoffe, dass die letzten Details der Sanierung in den kommenden drei Wochen geklärt würden. "Wir können nicht länger zögern, wir müssen bei der Restrukturierung vorankommen", sagte der GM-Europachef.

"Gute Zukunft" für britische Standorte

GM habe einen vorläufigen Plan, der weniger gewagt sei als der des kanadischen Autozulieferers Magna, sagte Reilly weiter. Zu Einzelheiten wollte sich der Manager aber nach wie vor nicht äußern. Reilly betonte, das Unternehmen sei darauf vorbereitet, eigene Mittel für den Umbau aufzuwenden. GM hoffe aber weiterhin auf Staatshilfen von europäischen Regierungen, fügte er hinzu. In Deutschland ist GM auf Bundesebene bislang mit seinem Werben um Staatshilfen abgeblitzt.

GM will in ganz Europa rund 10.000 der 50.000 Stellen streichen. Der Opel-Betriebsrat fürchtet, dass der Großteil davon in Deutschland wegfallen dürfte. Zu Einzelheiten der Job-Streichungen äußerte sich Reilly nicht konkret - doch Andeutungen machte er auch bei diesem Thema.

So hätten die beiden britischen Standorte in Luton und Ellesmere Port mit rund 5000 Mitarbeitern eine "gute Zukunft". Für frühere Pläne Anfang des Jahres, 800 Stellen zu kürzen, gebe es Spielraum. Wirtschaftsminister Peter Mandelson habe Unterstützung im Rahmen der EU-Richtlinien signalisiert.

Unterdessen hat EU-Industriekommissar Günter Verheugen im Streit um mögliche Staatshilfen für die Rettung des Autobauers zu einem Opel-Gipfel nach Brüssel geladen. An dem Treffen am Montag sollten alle Wirtschaftsminister der EU-Länder sowie Manager der Opel-Mutter GM teilnehmen, berichtet die Rheinische Post.

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