Zivilprozesse in den USA:Eine Puppe, eine Pornoseite und eine Fünf-Millionen-Dollar-Klage

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Der Fall um die „Wicked“-Puppe reiht sich ein in eine lange Reihe kurioser Zivilklagen in den USA. (Foto: Andrej Sokolow/dpa)

Eine Mutter verklagt den Spielzeughersteller Mattel, weil dieser einen Porno-Link auf der Verpackung seiner „Wicked“-Puppen abgedruckt hatte. In den USA sind solche kuriosen Fälle keine Seltenheit.

Von Jürgen Schmieder, Los Angeles

Natürlich muss man bei diesem Kleinod amerikanischer Zivilklagen – eine Mutter will mindestens fünf Millionen Dollar, weil auf einer Verpackung von Spielzeughersteller Mattel die Webseite des Porno-Produzenten Wicked abgedruckt ist – sofort an McDonald’s denken: 1994 musste die Fast-Food-Kette 640 000 Dollar (in erster Instanz waren es gar 2,9 Millionen gewesen) bezahlen, weil eine Frau auf dem Beifahrersitz eines Autos versucht hatte, Milch und Zucker in den Becher zu kippen, den sie zwischen ihren Beinen platziert hatte - sie verschüttete den Kaffee und verbrannte sich die Oberschenkel. Beim Prozess kam heraus, dass McDonald’s absichtlich zu heißen Kaffee gebrüht, die Gefahren gekannt und sich vor dieser Klage außergerichtlich mit 700 Opfern von Verbrennungen geeinigt hatte. Seitdem ist auf Kaffeebechern in den USA der wunderbare Hinweis vermerkt, dass Kaffee ein heißes Getränk sei.

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