Yukos-Kredite gekündigt:Gläubiger machen kurzen Prozess

Nach der Justiz und den Steuerbehörden haben jetzt auch westliche Gläubiger den Druck auf den vor der Pleite stehenden russischen Ölkonzern Yukos erhöht.

Ein Bankenkonsortium unter Führung der Société Générale kündigte einen Kredit über 1 Milliarde Dollar (810 Mio Euro), wie ein Yukos-Sprecher am Montag in Moskau mitteilte. Fristen für eine Rückzahlung wurden nicht genannt.

Eine Gruppe ausländischer Investmentgesellschaften hat für die Yukos-Minderheitsaktionäre um ein klärendes Gespräch mit der russischen Regierung gebeten.

Analysten hoffen weiter auf Kompromiss

Bis zum Mittwoch muss der bislang größte russische Erdölförderer einen ersten Teil von Steuernachforderungen von 2,8 Milliarden Euro bezahlen.

In der Vorwoche hatten Gerichtsvollzieher mehrfach die Firmenzentrale durchsucht und die Konten des Konzerns gesperrt.

Obwohl die Regierung bislang Verhandlungen mit dem Konzern verweigert, setzen Analysten in Moskau weiter auf einen Kompromiss.

Eine Übereignung des Yukos-Mehrheitsanteils von der Finanzholding Menatep an den Staat oder staatsnahe Unternehmen sei noch immer die naheliegendste Lösung, schrieb die Investmentfirma Renaissance Capital.

An der Moskauer Börse lagen Yukos-Aktien im RTS-Interfax-Index bis kurz vor Börsenschluss mit weiteren 5 Prozent im Minus.

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