Anfang Februar sah es so aus, als würde Jörg Sprave, 55, sich weiter mit Verve für die Belange von Youtubern einsetzen. Gemeinsam mit IG-Metall-Vizechefin Christiane Benner gab er in einem Video die Gründung des Vereins Fairtube bekannt, der sich um die Belange von Klickarbeitern und Creators kümmern soll. Klickarbeiter verkaufen ihre Arbeitskraft für Nano-Jobs auf Plattformen wie Mechanical Turk. Creators sind jene Videomacher, die ihre Beiträge auf Youtube hochladen und damit Geld verdienen. Vom "größten Schritt, den die Kampagne bisher gemacht habe", sprach Sprave. Keine Rede davon, dass er sich aus dem Verein zurückziehen will. Wenig später klang es dann anders. "Mein Youtube-Kanal passt nicht zur IG Metall", begründete er gegenüber der SZ Mitte Februar seinen Rückzug und verwies auf erneute Kritik aus Reihen der Gewerkschaft an seiner Person. Damit endet eine ungewöhnliche Allianz in einem modernen Arbeitskampf.
Gewerkschaft für Youtuber:Der Arbeiterführer mit der Zwille hört auf
Jörg Sprave, Experte für Katapulte und Gründer der Gewerkschaft für Youtuber, fühlt sich als Aktivist nicht mehr wohl. Er dreht lieber eine Fernsehserie.
Von Caspar Dohmen
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