X-Fab:Übernahme von Infineon-Werk könnte scheitern

Bei den Verhandlungen zur Übernahme des von der Schließung bedrohten Infineon-Werks in München-Perlach durch den Halbleiterhersteller X-Fab sollen die Würfel in wenigen Wochen fallen.

"Wir bemühen uns, bis Ende September ein Ergebnis zu haben", sagte der Vorstandsvorsitzende der X-Fab Semiconductor Foundries, Hans-Jürgen Straub.

Die Thüringer Allgemeine (Dienstag) berichtete, die Übernahme drohe an relativ hohen Standortkosten für die Produktion in München zu scheitern.

Straub wollte sich zu Details der Gespräche, bei denen es um ein Gesamtkonzept gehe, nicht äußern. "Es gibt keine Zwischenberichte. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen", sagte er.

"Auf Dauer nicht finanzierbar"

Nach unbestätigten Informationen soll es um den Erhalt von etwa 600 der 800 Arbeitsplätze in München-Perlach gehen.

Für X-Fab mit derzeit etwa 1200 Beschäftigten in Werken in Erfurt, Großbritannien und den USA wäre die Übernahme eines relativ großen Werkes zur Kapazitätserweiterung nicht ohne Risiken.

Unter Berufung auf Branchenkreise heißt es in dem Zeitungsbericht, ein Betreiben des Standorts München-Perlach sei "auf Dauer nicht finanzierbar".

Auch die von Infineon erwogene Schenkung des Werkes an das Erfurter Unternehmen würde an der "über Jahre extrem kritischen Kostenstruktur" nichts ändern, heißt es in der Thüringer Allgemeine.

Noch keine Einigkeit in Sicht

Unterdessen hat ein X-Fab-Sprecher einen Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) zurückgewiesen, wonach sich die beiden Firmen fast handelseinig sein sollten. Die FTD hatte berichtet, dass die Verhandlungen schon in wenigen Tagen abgeschlossen sein könnten. Die Vorstände beider Unternehmen seien an diesem Dienstag in Erfurt zusammengekommen, um letzte strittige Details zu klären, schrieb die Zeitung in ihrer Mittwochausgabe.

Sollten die Gespräche scheitern, will Infineon das Werk wegen überalteter Produktionsanlagen schließen.

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