Wohnungsplattform:Airbnb macht Verlust

France Paris Young woman taking smart phone selfie in front of Eiffel Tower model released Symbolf

Die Wohnungsplattform Airbnb setzt auch auf Städtereisende.

(Foto: imago/Westend61)

Investitionen in IT und Sicherheit belasten die Vermieterplattform Airbnb. Der Vermittler ist in den ersten neun Monaten in die roten Zahlen gerutscht. Das Unternehmen könnte in ein paar Monaten an die Börse gehen.

Die Wohnungsplattform Airbnb ist in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres laut einem Zeitungsbericht in die roten Zahlen geraten. Das Unternehmen aus San Francisco habe in diesem Zeitraum einen Verlust von 322 Millionen Dollar gemacht, schrieb das Wall Street Journal am Dienstag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Das sind umgerechnet 295 Millionen Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum habe es noch einen Gewinn von 200 Millionen Dollar gegeben. Ein starker Kostenanstieg habe die Bilanz erheblich belastet, heißt es in dem Bericht. Airbnb gebe beispielsweise viel Geld aus, um Sicherheitslücken seiner Plattform zu schließen. Die roten Zahlen kämen angesichts des für 2020 geplanten Börsengangs ungelegen, da sie den Aktienpreis drücken könnten. Zuletzt war Airbnb mit 31 Milliarden Dollar bewertet worden. Ohnehin sei wohl nicht vor dem dritten Quartal mit einem Börsengang zu rechnen, zitierte die Zeitung Quellen aus dem nahen Umfeld des Unternehmens. Das Timing hänge auch von den Folgen des Coronavirus ab, der Airbnb im wichtigen Wachstumsmarkt China massiv belaste.

Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass Tech-Unternehmen mit Verlusten an die Börse gehen - um zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen, investieren viele Start-ups zunächst einmal viel Geld, bevor anschließend die Gewinne kommen - so häufig das Versprechen. Doch die Anleger sind skeptischer geworden, unter anderem nachdem die Aktienplatzierungen der Fahrdienst-Vermittler Uber und Lyft enttäuschend verliefen.

Im dritten Quartal vergangenen Jahres habe Airbnb zwar den Umsatz auf 1,65 Milliarden Dollar gesteigert, schrieb die Zeitung weiter. Das seien 400 Millionen Dollar mehr als im Vorjahreszeitraum. Doch zugleich hätten die steigenden Kosten den Quartalsgewinn von 337 auf 266 Millionen Dollar gedrückt. Diese schwarzen Zahlen hätten bei weitem nicht ausgereicht, um die Verluste aus dem ersten Halbjahr wieder wettzumachen. Airbnb gebe unter anderem viel Geld für die Technik seiner Plattform sowie für Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der Nutzer aus.

Zugleich hat Airbnb ein gut laufendendes Kerngeschäft, wie aus dem Bericht hervorgeht: Im Schnitt hätten täglich zwei Millionen Nutzer eine Ferienwohnung oder ein Haus über die Plattform gebucht.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: