Süddeutsche Zeitung

Wohnungen in Ostdeutschland:Wachsender Leerstand

In Ostdeutschland stehen 410.000 Wohnungen leer.

In den neuen Bundesländern stehen immer mehr Wohnungen leer. Wie der Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen (GdW) in Berlin mitteilte, ist der Leerstand bei den kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen innerhalb eines Jahres von 14,2 auf 15,8 Prozent gestiegen.

Im vergangenen Jahr gab es demnach im Osten Deutschlands 410.000 ungenutzte Wohnungen, 35.000 mehr als noch vor zwei Jahren.

Am meisten betroffen seien Sachsen und Sachsen-Anhalt. In beiden Bundesländern steht nach Angaben des GdW fast jede fünfte Wohnung leer.

Die Wohnungsunternehmen und der Deutsche Städtetag haben angesichts dieser Entwicklung unter anderem zu einer schnellen und unbürokratischen Umsetzung des Programms "Stadtumbau Ost" aufgerufen.

Plan der Regierung

Die Bundesregierung hatte das Programm im vergangenen Sommer beschlossen. Ostdeutsche Kommunen sollen damit finanzielle Hilfen für die städtebauliche Entwicklung erhalten. Für die Wohnungswirtschaft stehen Mittel für durch Leerstand bedingten Abriss bereit.

"Seit 1999 sind den Unternehmen durch die Leerstände über eine Milliarde Euro an Kosten entstanden", sagte GdW-Präsident Lutz Freitag. Zusätzlich belasteten die Altverbindlichkeiten aus der Finanzierung des DDR-Wohnungsbaus die betroffenen Firmen mit 150 Millionen Euro pro Jahr.

Wohnungsunternehmen und Städtetag erwarten in diesen Punkten von Bund und Ländern eine stärkere finanzielle Unterstützung. So könnten die Kosten in den Solidarpakt II eingebunden und notwendige Darlehen durch Bundes- und Landesbürgschaften abgesichert werden, hieß es.

(sueddeutsche.de/ dpa)

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