Wohnen - Wiesbaden:Wirtschaftsminister Al-Wazir reist nach Äthiopien und Kenia

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) bricht am Sonntag zu einer mehrtägigen Delegationsreise nach Äthiopien und Kenia auf. Der Minister will sich bei seinen Gesprächen vor allem über die Themen Berufsausbildung, Existenzgründung und Gesundheitswirtschaft für Kooperationen informieren. Begleitet wird Al-Wazir von rund 20 Vertretern aus hessischen Unternehmen und Kammern sowie von Landtagsabgeordneten.

Hessen exportierte im Jahr 2018 Güter im Wert von 10,7 Millionen Euro nach Kenia und damit fast zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Unter den über 200 Handelspartnern Hessens belegt das ostafrikanische Land nach Angaben des Ministeriums damit Platz 93. Im Gegenzug habe Hessen Erzeugnisse der kenianischen Wirtschaft im Wert von insgesamt 22,8 Millionen Euro bezogen. Mit einem wertmäßigen Anteil von rund einem Viertel bildeten Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze und aus diesen Agrarerzeugnissen produzierte Waren die wichtigste Exportgütergruppe.

Spitzenreiter bei den hessischen Exporten nach Kenia sind laut Ministerium Erzeugnisse der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Diese machten etwa 30 Prozent aus, gefolgt vom Maschinenbau mit 28 Prozent. Potenziale für hessische Anbieter lägen im Fahrzeugbau, in der Medizintechnik sowie in Krankenhausmanagement und -infrastruktur, wo sowohl die hessische Wirtschaft als auch hessische Hochschulen ihre Stärken einbringen könnten.

Hessens Exporte nach Äthiopien beliefen sich im Jahr 2018 auf zehn Millionen Euro. Im Jahresvergleich war das laut Ministerium ein Anstieg von 5,5 Millionen Euro. Äthiopien belege Rang 97 unter Hessens Handelspartnern. Der Import sei von 2,6 Millionen auf 3,9 Millionen Euro gestiegen. Ein Drittel der hessischen Lieferungen waren den Angaben zufolge feinmechanische und optische Erzeugnisse. Der Schwerpunkt habe auf medizinischen Geräten und Produkten der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik gelegen. Einfuhren nach Hessen seien gut zur Hälfte Erzeugnisse der Ernährungswirtschaft und dabei vor allem Kaffee gewesen.

Ein Anknüpfungspunkt zur Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen sind nach Einschätzung des Ministeriums der seit langem bestehenden Austausch in Bildung und Forschung, da inzwischen viele Menschen mit äthiopischem Hintergrund in Hessen lebten. Weitere Potenziale seien in den Bereichen Energieerzeugung, Umwelttechnik und Automobilindustrie sowie in der Fertigung von Textilmaschinen und bei wissensintensiven Beratungsleistungen zu erkennen.

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