Wohnen - Düsseldorf:Studie: Wohnen in NRW wird immer teurer

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Wohnen wird in Nordrhein-Westfalen immer teurer. Allein zwischen April 2018 und März 2019 erhöhten sich die bei Neuvermietungen verlangten Preise der Studie zufolge durchschnittlich um 3,7 Prozent. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Wohnungsmarktreport NRW der Immobiliengesellschaft LEG hervor. Im Schnitt forderten die Vermieter demnach knapp 7 Euro je Quadratmeter. Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen sogar noch deutlich stärker als die Mieten: nämlich um 8,9 Prozent.

Am teuersten ist das Wohnen demnach in den Metropolen Köln (11,02 Euro je Quadratmeter) und Düsseldorf (10,48 Euro) sowie in Münster. Doch sind die regionalen Unterschiede im bevölkerungsreichsten Bundesland gewaltig. In Gelsenkirchen etwa mussten Mieter im Durchschnitt nur 5,62 Euro je Quadratmeter zahlen. Auch in Duisburg, Wuppertal, Bochum und Essen lagen die Mieten unter 7 Euro.

Die höchsten prozentualen Mietsteigerung registrierten die Immobilienexperten allerdings zuletzt nicht in den schon jetzt besonders teueren Städten Köln oder Münster, sondern in Dortmund und Bielefeld. Diese Städte würden offenbar inzwischen zu gesuchten Alternativen zu den hochpreisigen NRW-Metropolen, urteilten die Experten.

In Dortmund stiegen die Mieten zwischen 2014 und 2018 um rund 20 Prozent und damit stärker als in allen anderen großen Städten des bevölkerungsreichsten Bundeslandes. Bielefeld verzeichnete zuletzt einen durchschnittlichen Mietpreisanstieg von 6,6 Prozent innerhalb von nur zwölf Monaten.

Eigentumswohnungen waren in Düsseldorf mit durchschnittlich 3773 Euro je Quadratmeter am teuersten. Nicht viel billiger war Wohneigentum in Köln, Münster und Aachen. In Gelsenkirchen dagegen lag der Durchschnittspreis pro Quadratmeter bei nur 1021 Euro. Und auch Wohnungen in Duisburg und Wuppertal kosteten nicht viel mehr.

Besonders stark verteuerten sich Eigentumswohnungen zuletzt in Bonn mit 14,1 Prozent und in Münster mit 13,6 Prozent. Doch auch in Wuppertal, Essen und Dortmund erhöhten sich die Preise innerhalb eines Jahres um mehr als zehn Prozent. Hier gebe es offenbar eine Ausweichbewegung aus den hochpreisigen Metropolen hin zu günstigeren Standorten, urteilen die Experten.

Eine Entspannung auf dem Markt erwarten die Immobilienexperten auf absehbare Zeit nicht. Die Bautätigkeit sei weiterhin nicht ausreichend. Pro tausend Einwohner seien 2018 in NRW nur rund 2,7 Wohnungen fertiggestellt worden. Das liege deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Die Zahl der Haushalte werde dagegen in NRW voraussichtlich bis 2040 noch einmal um 2,5 Prozent steigen. Damit bleibe das Angebot weiter hinter der hohen Nachfrage zurück.

Trotz - oder wegen - der anhaltenden Engpässe auf dem Wohnungsmarkt ist die Zahl der Mietstreitigkeiten vor den Amtsgerichten in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr gesunken. Insgesamt stritten sich nach Angaben des Haus- und Wohnungseigentümerverbandes Haus & Grund Rheinland Westfalen 2018 Mieter und Vermieter in 62 159 Fällen. "Das waren 1,1 Prozent weniger Mietrechtsprozesse als noch im Vorjahr", berichtete Verbandsdirektor Erik Uwe Amaya unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

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