Wohnen - Berlin:Befragung: Zwei Prozent an Gewerbemieter beantragen Stundung

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Berlin (dpa/bb) - Während private Mieter aufgrund der Corona-Krise nur selten in Zahlungsschwierigkeiten kommen, müssen gewerbliche Mieter häufiger eine Stundung beantragen. Das geht aus einer Befragung des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) hervor, die dieser am Donnerstag vorgestellt hat. Demnach haben bis zum Januar dieses Jahres rund zwei Prozent der gewerblichen Mieter, die mit BBU-Unternehmen einen Mietvertrag haben, eine Stundung beantragt. Der BBU vertritt rund 44 Prozent der Unternehmen auf dem Berliner Mietmarkt. Rund ein Viertel der befragten BBU-Vermieter gab an, in den vergangenen Wochen eine steigende Zahl von Anträgen erhalten zu haben.

"Man sieht an solchen Werten, wie ungleich die Hilfen für Gewerbetreibende ankommen", teilte BBU-Vorständin Maren Kern mit. In Brandenburg lag der Anteil der gewerblichen Mieter, die um einen Aufschub der Mietzahlungen bitten mussten demnach sogar bei 5,5 Prozent. "Die Städte und vor allem auch die soziale Wohnungswirtschaft haben im Land Brandenburg in den letzten Jahrzehnten hart für attraktive Wohnorte und starke Innenstädte gearbeitet", teilte Kern weiter mit. "Es wäre fatal, wenn die dabei erreichten großen Erfolge jetzt als Folge der Pandemie zunichte gemacht würden."

Der BBU hat anhand abgeschlossener Verträge für seine Unternehmen auch die durchschnittlichen Kaltmieten bei Bestands- und Neuvertragsmieten für das Jahr 2019 errechnet. Letztere lagen in der Hauptstadt im Schnitt bei 7,95 pro Quadratmeter, allerdings mit größeren Unterschieden zwischen den Bezirken. Die höchste Nettokaltmiete bei Neuvertragsmieten gab es mit 9,43 Euro im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, die niedrigste mit 7 Euro in Marzahn-Hellersdorf.

Seit der Einführung des Mietendeckels in Berlin dürfen die Nettokaltmieten ein gewisses Niveau allerdings nicht mehr überschreiten, vielerorts mussten sie gesenkt werden. Bei den BBU-Unternehmen betreffe das rund 12,4 Prozent der Wohnungen.

© dpa-infocom, dpa:210204-99-305700/2

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