Wenn man sich nur ein einziges Datum merken sollte, das die Geschicke der Weltwirtschaft seit Ende des Zweiten Weltkriegs wie kein anderes geprägt hat, dann wäre es vielleicht der 12. März 1973. An diesem Tag brach nach langem Siechtum die 1944 ersonnene Wirtschaftsordnung von Bretton Woods zusammen. Also jenes System fester Wechselkurse, das die westlichen Nationen nach der Katastrophe des Krieges fast drei Dekaden lang miteinander verbunden, aber auch aneinander gekettet hatte. Stark vereinfacht könnte man sagen: Von diesem Sonntag vor genau 50 Jahren an ist die Idee einer staatlich kontrollierten Marktwirtschaft peu à peu durch das Modell eines weitgehend ungezügelten Finanzkapitalismus abgelöst worden. Heute weiß man, dass dieses ebenso viele Schwachstellen aufweist wie das Vorgängerkonzept - mindestens, denn mit dem Ende von Bretton Woods hat die Zeit der großen Börsenturbulenzen begonnen. Die Stichworte sind: Öl-, Asien-, Dotcom-, Finanz- und zuletzt Lieferkettenkrise.
Wirtschaftsgeschichte:Was kommt nach dem Finanzkapitalismus?
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Historische Aufnahme des Mount Washington Hotels in Bretton Woods im US-Bundesstaat New Hampshire.
(Foto: imago; Bearbeitung SZ)Vor 50 Jahren kollabierte das in Bretton Woods erdachte globale System fester Wechselkurse. Ihm folgte der liberale Finanzkapitalismus. Auch der ist gescheitert. Und nun?
Von Claus Hulverscheidt, Nikolaus Piper und Markus Zydra
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