Wirtschaftskrise:Arbeitslosigkeit in Euro-Zone fällt erstmals seit zwei Jahren

Wirtschaftskrise: Sinkende Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone: Bauarbeiter in München

Sinkende Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone: Bauarbeiter in München

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Monat für Monat stieg die Zahl der Arbeitslosen in Europa, jetzt gibt es erstmals seit April 2011 gute Nachrichten am Arbeitsmarkt. In der Euro-Zone waren im Juni weniger Menschen ohne Job als im Vormonat.

Die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone ist zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren gesunken. 19,26 Millionen Männer und Frauen hatten im Juni keinen Job - 24.000 weniger als im Vormonat. Das sei der erste Rückgang seit April 2011, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte (PDF). Die um jahreszeitliche Schwankungen bereinigte Arbeitslosenquote verharrte allerdings auf dem Rekordwert von 12,1 Prozent.

Grund für den Rückgang ist eine stabilere Konjunktur, die die Währungsunion auf ein Ende der längsten Rezession ihrer Geschichte hoffen lässt: Der Einkaufsmanager-Index des Markit-Instituts signalisierte zuletzt erstmals seit eineinhalb Jahren wieder ein Wachstum der Privatwirtschaft, und die von der EU-Kommission ermittelte Stimmung in der Wirtschaft ist so gut wie seit April 2012 nicht mehr. Zuletzt war das Bruttoinlandsprodukt sechs Quartale in Folge geschrumpft.

Düstere Prognose

Nach Einschätzung der Wirtschaftsberatung Ernst & Young wird es bis zu einer echten Trendwende aber noch dauern. Nach ihrer Prognose wird die Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr auf 20,3 Millionen steigen und erst ab 2015 wieder sinken - auf 18,5 Millionen im Jahr 2017. Das Vorkrisen-Niveau werde mittelfristig nicht wieder erreicht. Zum Vergleich: 2007 waren nur 11,8 Millionen Menschen ohne Job.

Die Kluft im Währungsraum ist weiterhin sehr groß: Österreich mit 4,6 Prozent, Deutschland mit 6,8 Prozent (Juli 2013) und Luxemburg mit 5,7 Prozent weisen die niedrigsten Werte auf. In Spanien und Griechenland war dagegen jeder vierte Erwerbsfähige arbeitslos.

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