Wirtschaft kompakt:Venezuelas erbitterter Kampf mit der Inflation

Negativrekord für Venezuela: Das Land kämpft mit einer immensen Inflationsrate. Außerdem: Der deutsche Export fällt stärker als erwartet aus und ein Inder macht aus billig teuer.

Eine der höchsten Inflationsraten weltweit

Inflationsrate Venezuela, Foto: Reuters/iStock

Venezuela verzeichnete auch 2009 wieder eine der höchsten Inflationsraten der Welt.

(Foto: Foto: Reuters/iStock)

Es ist ein trauriger Rekord: Im vergangenen Jahr verzeichnete Venezuela erneut eine der höchsten Inflationsraten der Welt.

Nach Angaben der venezolanischen Zentralbank, der Banco Central de Venezuela (BCV), lag die Rate aber um fast sechs Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert (2008) von 30,9 Prozent.

Optimistisch wird hervorgehoben, dass dies ein wichtiger Schritt zur Verringerung des Inflationsdrucks auf das südamerikanische Land sei.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte laut BVC 2009 um 2,9 Prozent. Das war der erste Rückgang seit 2003. Die Exporte brachen um rund 36 Prozent ein. Venezuela ist einer der weltgrößten Erdölexporteure und finanziert aus diesen Einnahmen nahezu die Hälfte seines Staatsetats.

Es geht aufwärts

Unerwartet deutlich sind im November die deutschen Exportzahlen angestiegen. Im Vergleich zum Vormonat legten sie um 1,6 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Das war bereits der dritte Anstieg in Folge. Experten hatten lediglich ein kalender- und saisonbereinigtes Plus von 0,5 Prozent erwartet. Insgesamt wurden Waren im Wert von 73,7 Milliarden Euro ausgeführt - das sind 3,1 Prozent weniger als im November 2008. Während die Ausfuhren nach Europa erneut schrumpften, nahmen die übrigen Kontinente 2,9 Prozent mehr ab.

In den ersten elf Monaten setzten die Unternehmen 19,9 Prozent weniger im Ausland um als ein Jahr zuvor. Der Exportverband BGA erwartet, dass sich dieses Minus bis Jahresende auf etwa 18 Prozent reduziert. Das wäre der größte Rückgang seit Bestehen der Bundesrepublik und der erste seit 1993. Für 2010 rechnet BGA-Präsident Anton Börner wieder mit einem Wachstum von bis zu zehn Prozent.

Die Einfuhren hingegen sanken im November überraschend um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Experten hatte hier ein Wachstum von 1,2 Prozent vorausgesagt. Insgesamt wurden Waren im Wert von 56,3 Milliarden Euro importiert. Das waren 14,8 Prozent weniger als im November 2008.

Billig? Teuer!

Das Billig-Auto Tata Nano soll bald auch in aufgemotzter Version über Indiens Straßen kurven: Der Inder Dilip Chhabaria baut den Kleinwagen derzeit in seiner Werkstatt in Mumbai zu einem Sportwagen um, der zehn Millionen Rupien (153.000 Euro) kosten soll.

In der Luxusvariante bleibt gerade einmal die die Nano-Grundform erhalten - alles andere wird ausgetauscht und aufgebessert. Der neue Motor etwa soll den getunten Nano auf eine Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern bringen. Der Nano von Tata kostet in der Basisversion umgerechnet knapp 1400 Euro.

Chhabarias Firma D.C. Design zählt zahlreiche Bollywood-Stars zu ihren Kunden. Beim teuren Nano dürfen die Kunden zwar Farbe und Verzierungen aussuchen, bei der technischen Ausstattung haben sie allerdings nichts mitzureden, wie Chhabaria sagte. "Wir wollen der Welt zeigen, zu was Indiens Informationstechnologie- und Autoindustrie fähig sind, wenn sie zusammenarbeiten." Er werde wahrscheinlich nur zwei bis fünf dieser Autos im Jahr herstellen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: