Wirtschaft kompakt:Toyota: Diesmal ist's der Motor

Schon wieder technische Probleme: Über eine Millionen Corolla ruft Toyota in Nordamerika zurück. Außerdem: Die "Boeing 737" kommt noch später. Das Wichtigste in Kürze.

Wieder einmal muss der japanische Autohersteller Toyota Autos zurückrufen: 1,1 Millionen Fahrzeuge der Modelle Corolla und Corolla Matrix werden in Nordamerika in die Werkstätten bestellt.

Wirtschaft kompakt: Schon wieder eine Rückrufaktion: Toyota ruft in Nordamerika mehr als eine Million Corollas zurück.

Schon wieder eine Rückrufaktion: Toyota ruft in Nordamerika mehr als eine Million Corollas zurück.

(Foto: AFP)

Grund seien Problemen mit der Motorsteuerung, teilte der Konzern mit. Das Auto könnte nicht mehr zünden oder während der Fahrt plötzlich stoppen. Drei Unfälle werden mit den Problemen an der Motorsteuerung in Verbindung gebracht, bei einem Unfall soll es einen Leichtverletzten gegeben haben. Betroffen sind Fahrzeuge der Modelljahre 2005 bis 2008.

Das Unternehmen hat seit vergangenem Oktober rund zehn Millionen Fahrzeuge wegen Qualitätsproblemen wie fehlerhafter Gaspedale, Bremsen und störender Bodenmatten weltweit zurückgerufen. Wegen seiner schlechten Informationspolitik zur Pannenserie zahlte der Autobauer zudem in den USA eine Rekordstrafe von 16,4 Millionen Dollar (rund 13 Millionen Euro).

Boeing: Testflüge verzögern sich erneut

Es wird noch später: Der US-Flugzeughersteller Boeing hat den Auslieferungstermin für seinen Hoffnungsträger 787 Dreamliner erneut verschoben. Das erste Modell des Langstreckenfliegers könne 2011 erst Mitte des ersten Quartals ausgeliefert werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Bislang war als Auslieferungstermin das Ende des laufenden Jahres in Aussicht gestellt worden.

Die Schuld für die erneute Verzögerung liege beim Triebwerkshersteller Rolls-Royce. Rolls-Royce könne das für die abschließende Testphase notwendige Triebwerk nicht rechtzeitig zur Verfügung stellen, hieß es.

Der 787 Dreamliner hat bereits mehr als zwei Jahre Verspätung angesammelt. Neuartige Materialien machten von Anfang an Probleme bei Konstruktion und Bau.

IBM: Druck aus den USA

Die amerikanische Zentrale des IT-Dienstleisters IBM nimmt ihre deutsche Tochter ins Visier. Denn Umsatz der deutschen IBM-Niederlassung ist entgegen des Konzerntrends zurückgegangen. "Die US-Mutter übt derzeit gehörigen Druck aus", zitiert die Financial Times Deutschland Aufsichtsratskreise.

Der Zeitung zufolge hat die deutsche Tochter im zweiten Quartal sechs Prozent Umsatz eingebüßt. Der Gesamt-Konzern machte ein Plus von zwei Prozent, was allerdings mitten im Aufschwung der Technologiebranche als enttäuschend galt. IBM erklärte die Entwicklung bei der Vorlage der Quartalszahlen im Juli mit dem schwachen Euro.

Karstadt: Borletti erhöht Angebot

Der Mailänder Unternehmer Maurizio Borletti hat sein Kaufangebot für Karstadt verbessert. Dies berichtet das Handelsblatt wenige Tage vor der entscheidenden Gläubiger-Sitzung des Karstadt-Vermieters Highstreet. Anfang August hatte Borletti überraschend eine Offerte für Karstadt abgegeben, war beim Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg aber abgeblitzt. Trotzdem einigte er sich rund zwei Wochen später mit Highstreet vorsorglich auf Mietkonditionen.

Sein Widersacher, der Karstadt-Investor Nicolas Berggruen, hat währenddessen einen weiteren Schritt für die endgültige Übernahme des Warenhauskonzerns genommen. Wie die Valovis Bank mitteilte, hat sie sich mit Berggruen in allen offenen Fragen geeinigt.

Die Bank hatte einen bis 2014 laufenden Kredit über 850 Millionen Euro an das Vermieterkonsortium Highstreet vergeben. Die Bank räumte Berggruen ein Vorkaufsrecht für den Erwerb des Darlehens von 850 Millionen Euro ein. Berggruen will in der kommenden Woche noch offene Fragen mit dem Highstreet und den dahinter stehenden Banken klären.

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