Im monatelangen Kampf um Deutschlands größten Baukonzern Hochtief steht der spanische Konkurrent ACS kurz vor einem wichtigen Etappenziel. ACS meldete in einer Pflichtmitteilung, inzwischen 29,27 Prozent der Stimmrechte von Hochtief zu halten. Damit würden die Spanier inklusive der vom Finanzinvestor Southeastern Asset Management in Aussicht gestellten "ungefähr" zwei Millionen Aktien über die wichtige Schwelle von 30 Prozent kommen.
Unklar ist aber, ob in dem von ACS gemeldeten Anteil bereits Aktien von Southeastern enthalten sind. Überspringt ACS die Hürde von 30 Prozent, kann der Bauriese gemäß deutschem Übernahmerecht in aller Ruhe Hochtief-Aktien über die Börse kaufen - bis er die anvisierte Mehrheit in der Tasche hat. "Wir sind sehr zuversichtlich, die 30-Prozent-Schwelle zu erreichen", betonte eine ACS-Sprecherin. Derzeit gebe es aber keine Erkenntnise darüber, welche Aktionäre ihre Hochtief-Aktien zum Tausch angeboten haben. Das endgültige Ergebnis der freiwilligen Offerte werde es voraussichtlich am 4. Januar 2011 geben.
Das Angebot an die Hochtief-Aktionäre läuft noch bis zum 29. Dezember. Von Hochtief war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die Spanier hatten vor zwei Wochen ihre Offerte nachgebessert. Sie bieten neun - statt zuvor acht - eigene Aktien für fünf Hochtief-Anteilsscheine. Seit Mitte vergangener Woche gibt ACS an allen Werktagen einen Wasserstandsbericht über die zum Tausch angebotenen Aktien. Bis zum Freitagabend hatten Hochtief-Aktionäre mit insgesamt rund 1,55 Millionen Aktien das Angebot angenommen.