Wirtschaft kompakt:Ellison giftet gegen HP

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Oracle-Chef Ellison macht seinem Ruf als Exzentriker abermals Ehre, er geißelt die Abwahl von HP-Chef Hurd mit drastischen Worten. Außerdem: GDF Suez und International Power wollen gemeinsam Eon übertrumpfen. Das Wichtigste in Kürze.

Oracle-Chef Larry Ellison macht seinem Ruf als Exzentriker mal wieder alle Ehre. Nachdem am Wochenende Mark Hurd über eine Frauengeschichte gestolpert war und seinen Hut als Chef von Hewlett-Packard (HP) nehmen musste, ereiferte sich Ellison in einer E-Mail an die New York Times über den Rauswurf seines persönlichen Freundes.

Ein Mann der klaren Worte: Larry Ellison. (Foto: AFP)

Die Entscheidung des HP-Aufsichtsrates sei ein schwerer Fehler, so Ellison in dem emotionalen Schreiben: "Der HP-Aufsichtsrat hat die schlechteste Personalentscheidung getroffen, seit die Idioten von Apple vor vielen Jahren Steve Jobs gefeuert haben. Diese Entscheidung hat Apple beinahe zerstört und hätte sich als fatal erwiesen, wenn Jobs nicht zurück gekehrt wäre und Apple gerettet hätte", schrieb Ellison.

Ellison, der zu den reichsten Menschen der Welt zählt, kritisierte zudem, dass der HP-Aufsichtsrat die Affäre um Hurd öffentlich gemacht habe. Dies sei nicht notwendig gewesen, nachdem festgestellt worden sei, dass sich der Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen Hurd nicht aufrecht erhalten lasse.

Seit Oracle Anfang des Jahres den angeschlagenen Computerhersteller Sun Microsystems übernommen hat, konkurrieren Oracle und HP auf dem Markt für Computer-Hardware. Gleichwohl gelten Hurd und Ellison als gute persönliche Freunde. Hurd soll oft zu Gast bei Ellison im Silicon Valley für eine Partie Tennis sein.

Ellison hängt ein Ruf als Playboy an. Anfang des Jahres wurde Oracle in einen ähnlichen Fall wie nun HP verwickelt. Damals musste Oracle-Präsident Charles Phillips einräumen, dass er acht Jahre lang eine außereheliche Beziehung unterhalten hatte. Im Gegensatz zu Hurd hat Phillips seinen Job allerdings noch.

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Der französische Energieriese GDF Suez greift mit einem neuen Partner den deutschen Konzern Eon an. Die Franzosen wollen sich den britischen Konkurrenten International Power einverleiben und damit zum weltweit größten Energieversorger gemessen am Umsatz aufsteigen.

GDF Suez bietet den Aktionären des britischen Versorgers eine Sonderdividende von 92 Pence pro Aktie, wie die Unternehmen mitteilten. Europas zweitgrößter Versorger GDF Suez kann durch die Fusion seine Schlagkraft in den USA, Nahost sowie Asien ausbauen und erhält Zutritt zu den Märkten in Großbritannien sowie Australien.

Die Aktien legten zu Börsenauftakt um mehr als zwei Prozent zu, die Papiere des britischen Rivalen verloren zunächst mehr als zwei Prozent. GDF will seine Einheit GDF Suez Energy International mit dem kleineren Rivalen verschmelzen und dann einen Anteil von 70 Prozent an der neuen Gesellschaft halten.

Insgesamt will GDF Suez für die Vorherrschaft umgerechnet 1,68 Milliarden Euro (1,4 Milliarden Pfund) an die Anteilseigner von International Power zahlen. Die fusionierte Gesellschaft kommt auf einen Umsatz von 84 Milliarden Euro. Konkurrent Eon der am Mittwoch seine Zahlen vorlegen will, erzielte 2009 einen Umsatz von 81,8 Milliarden Euro.

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Manche Investitionen lassen sich nur unter Zuhilfenahme des staatlichen Gewaltmonopols durchsetzen: So wie im niedersächsischen Wietze bei Celle, wo die Polizei nun das Baugelände von Europas größtem Schlachthof geräumt hat, das von Aktivisten besetzt wurde.

Eine Gruppe von rund 15 Tier- und Umweltschützern hatte sich auf dem Gelände verschanzt, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Gegner des Projekts hätten zwar "keinen Widerstand geleistet". Jedoch seien sie teilweise in Fässer einbetoniert gewesen.

Zwei Menschen seien in einem Wohnwagen ins Erdreich eingegraben gewesen. Um das Gelände herum hätten die Aktivisten einen Graben von rund 80 Zentimetern Tiefe ausgehoben. Von ihnen würden die Daten für anstehende Ermittlungsverfahren erhoben, dann kämen sie frei, sagte der Sprecher.

In Wietze soll ein Schlachthof für Masthühner mit einer Kapazität von wöchentlich rund 2,6 Millionen geschlachteten Tieren entstehen. Gegner des Projekts hielten das Baugrundstück sei Mai besetzt. Nach Angaben der Aktivisten räumten rund 200 Polizisten das Gelände.

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