Wirtschaft kompakt:Maschinenbau feiert Wiederauferstehung

Nach desaströsen Einbußen verbucht der Maschinenbau wieder ein deutliches Auftragsplus. Außerdem: Der A380 soll 2015 profitabel sein.

Wer tief fällt, erwirtschaftet leichter deutliche Zuwächse: Die Auftragsbücher der im vergangenen Jahr stark gebeutelten deutschen Maschinen- und Anlagenbauer füllen sich zusehends. Im April lagen die Auftragseingänge real um 36 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte.

Wirtschaft kompakt: Produkte eines Wälzlagerherstellers: Der deutsche Maschinenbau ist kräftig im Aufwind.

Produkte eines Wälzlagerherstellers: Der deutsche Maschinenbau ist kräftig im Aufwind.

(Foto: ap)

Dabei lagen die Zuwächse im In- und Ausland mit 36 und 37 Prozent beinahe gleich auf. Die seit Jahresbeginn spürbare Erholung gewinne zwar zunehmend an Dynamik. "Die Vorjahreswerte waren allerdings katastrophal", erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Erfreulich sei, dass im Dreimonatsvergleich beinahe alle Fachzweige - bis auf Aufzüge, Fahrtreppen und Landtechnik - Zuwächse bei ihren Orders erzielten, so Wiechers.

Herausragend mit einem Plus von über 100 Prozent seien die Gießerei-, Textil- und holzverarbeitenden Maschinen gewesen. Aber auch diese Bereiche seien im Vorjahr "sehr gebeutelt" worden.

Insgesamt legten die Bestellungen in dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich um 27 Prozent zu, im Inland um 26 Prozent, im Ausland um 28 Prozent.

2009 hatte die Branche mit Unternehmen wie ThyssenKrupp , Gildemeister und GEA angesichts der weltweiten Wirtschaftsflaute den stärksten Geschäftseinbruch seit Jahrzehnten zu verkraften. Die Produktion brach um ein Viertel ein.

Bock wird neuer BASF-Chef

Finanzchef Kurt Bock wird im kommenden Jahr neuer Unternehmenschef des weltgrößten Chemiekonzerns BASF . Der Aufsichtsrat habe Bock zum Nachfolger von Jürgen Hambrecht ernannt, teilte die im Dax notierte Gesellschaft in Ludwigshafen mit. Stellvertretender BASF-Chef werde Vorstand Martin Brudermüller. Dieser ist momentan für die Geschäfte in Asien zuständig.

Diese Ernennungen werden mit dem Ende der Hauptversammlung am 6. Mai 2011 wirksam.

EADS peilt mit Super-Airbus Gewinne für 2015 an

Der Airbus-Mutterkonzern EADS will binnen fünf Jahren schwarze Zahlen mit dem Flaggschiff A380 schreiben. "Ich gehe davon aus, dass Airbus es schafft, die A380 binnen fünf Jahren aus der Verlustzone zu bekommen. Das hängt aber auch vom Dollar-Kurs ab", sagte EADS-Chef Louis Gallois in einem Interview mit dem Handelsblatt.

Die Produktionskosten hätten im ersten Quartal 2010 erstmals seit drei Jahren der Planung entsprochen. Allerdings seien sie derzeit immer noch zu hoch, sagte Gallois der Zeitung.

Was den Euro angehe, sei das Unternehmen für die nächsten zwei Jahre abgesichert. Sollte der Euro auf dem derzeitigen Niveau bleiben, helfe das dem Unternehmen mittelfristig damit erst ab dem Jahr 2013.

Für die weitere Entwicklung der zivilen Luftfahrt zeigte sich der EADS-Chef zuversichtlich. "Der Flugverkehr zieht weltweit an", sagte er. Allerdings stelle Europa eine Ausnahme dar. Das Unternehmen rechnet für dieses Jahr mit Aufträgen im Volumen von 250 bis 300 Flugzeugen.

Wirtschaftsklima in der Eurozone trübt sich überraschend ein

Die Stimmung von Unternehmern und Verbrauchern in der Euro-Zone hat sich im Mai überraschend eingetrübt. Der Index für das Wirtschaftsklima sank um 2,2 auf 98,4 Punkte, wie die EU-Kommission am Montag mitteilte. Volkswirte hatten für Mai im Schnitt mit einem Anstieg auf 100,8 gerechnet. Die Stimmung hellte sich lediglich in der Industrie auf.

Bei den Verbauchern gab das Konsumklima dagegen nach. Sie schätzten die wirtschaftlichen Aussichten düsterer ein. Die Aussichten für den Arbeitsmarkt beurteilten sie dagegen günstiger.

Das Barometer setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, wobei die Industrie 40 Prozent, Verbraucher und Handel dagegen nur jeweils fünf Prozent ausmachen. Das Geschäftsklima im Währungsgebiet erholte sich auf plus 0,34 von revidiert plus 0,28 Punkten. Experten hatten hier einen Rückgang auf plus 0,20 Punkte vorhergesagt.

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