Wirtschaft kompakt:Einmal Arbeit, immer Arbeit

Erst gefeuert, dann wieder eingestellt: Weil sich die Geschäfte für den Laswagenhersteller Daimler in den USA wieder bessern, holt er entlassene Mitarbeiter zurück. Außerdem: Toyota hat wieder Probleme.

Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller Daimler holt in den USA mehrere hundert Mitarbeiter zurück ins Boot. Grund sind sich wieder füllende Auftragsbücher. 540 Stellen sollen bis Mitte Juli in den LastwagenKW-Werken Mt. Holly und Cleveland sowie im Komponenten- und Logistikwerk in Gastonia wiederbesetzt werden, wie Daimler mitteilte. Die Beschäftigten waren wegen der Absatzflaute entlassen worden. Insgesamt arbeiten in den drei Werken im US-Bundesstaat North Carolina 1640 Menschen.

LKW DAIMLER CHRYSLER

Der Nutzfahrzeugehersteller Daimler glänzt in den USA mit prallvollen Auftragsbüchern und stellt entlassene Mitarbeiter wieder ein.

(Foto: ag.ap)

Daimler sei derzeit in Nordamerika der einzige Hersteller schwerer Lastwage mit steigenden Produktionszahlen, teilte der Chef von Daimler Trucks North America, Martin Daum, mit. Die Lastwagenhersteller litten noch stärker unter der Krise als die Autobauer.

Die wachsendenden Nachfrage vor allem in Übersee stimmt die Branche allerdings für das laufende Jahr wieder optimistischer. Die arg gebeutelte Lastwage-Sparte von Daimler hatte im ersten Quartal 2010 nach vier verlustreichen Vierteljahren 2009 wieder Gewinn eingefahren.

Erneut Pannen bei Toyota

Die Kette der Qualitätsprobleme bei Toyota reißt nicht ab. In 270.000 weltweit verkauften Autos sind eventuell fehlerhafte Motoren eingebaut worden, wie der japanische Autohersteller mitteilte. Die Motoren können während der Fahrt ausgehen, wie es hieß. Über eine Rückrufaktion wegen des Problems wurden keine Angaben gemacht.

Die betroffenen Motoren wurden unter anderem in die Top-Modelle des Konzerns unter der Marke Lexus eingebaut. 180.000 der defekten Autos seien im Ausland verkauft worden, der Rest in Japan. Die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei und die Nachrichtenagentur Kyodo berichteten, Toyota werde möglicherweise Zehntausende Autos vom Typ Lexus LS460 zurückrufen.

Toyota hat in letzter Zeit wegen Qualitätsproblemen wie fehlerhafter Gaspedale, Bremsen und störender Bodenmatten weltweit acht Millionen Autos zurückgerufen. Wegen verfehlter Informationspolitik über seine Pannenserie zahlte der Autobauer zudem in den USA eine Rekordstrafe von 16,4 Millionen Dollar (13,4 Millionen Euro).

Allerdings können die Qualitätsprobleme das Wachstum von Toyota offenbar nicht stoppen: Von Januar bis Mai produzierte Toyota 3,62 Millionen Wagen, ein Plus von 55 Prozent.

McAllister im VW-Aufsichtsrat

Der neu gewählte niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU) zieht in den Aufsichtsrat von Volkswagen ein. Das Kabinett stimmte seiner Benennung für das Mandat zu. McAllisters Vorgänger Christian Wulff (CDU) hatte seinen Sitz im VW-Aufsichtsrat Mitte Juni vor seiner Wahl zum Bundespräsidenten aufgegeben.

Die Landesregierung hat laut VW-Satzung zwei Mandate im Aufsichtsrat des größten Unternehmens des Landes. McAllister sagte in seiner Regierungserklärung: "Wir stehen zu unserer Beteiligung am VW-Konzern." Er werde gemeinsam mit Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) das Engagement bei VW zugunsten der Arbeitnehmerschaft und der Standorte fortsetzen.

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