Ginge es nach Markus Braun und seinen Verteidigern, er hätte nie in Untersuchungshaft müssen. Oder zumindest wäre der frühere Wirecard-Boss längst raus aus der Justizvollzugsanstalt Stadelheim, allerspätestens seit August. Denn in der letzten Sitzung vor der Sommerpause hatten Brauns Verteidiger im Wirecard-Prozess einmal mehr dessen Entlassung aus dem Gefängnis gefordert - sichtlich zum Missfallen des Vorsitzenden Richters Markus Födisch. Denn so etwas muss zügig entschieden werden, Ferien hin oder her. Die sind nun vorbei - und Braun wird noch immer aus der U-Haft "vorgeführt", wie das im Gerichtsdeutsch heißt.
Wirecard-Prozess:Warum Markus Braun weiter in der Zelle sitzt
Wird noch immer zu jeder Verhandlung aus der U-Haft "vorgeführt": Markus Braun mit seinen Verteidigern Alfred Dierlamm (li.) und Nico Werning (re.) im Gerichtssaal in München.
(Foto: Peter Kneffel/dpa)Der Ex-Wirecard-Boss will raus aus der Untersuchungshaft, aber das Gericht lehnt das ab. Die Begründung gewährt einen seltenen Einblick, wie die Richter den Fall beurteilen.
Von Johannes Bauer und Stephan Radomsky
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