Wirecard-Prozess:Und plötzlich wird der Richter laut

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Der Vorsitzende Richter Markus Födisch: "Ich stelle meine Fragen!" (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Die Fronten im Wirecard-Prozess sind verhärtet. Immer häufiger attackiert Brauns Verteidiger den Richter. Der Erkenntnisgewinn bleibt indes auf der Strecke.

Von Johannes Bauer

Mit Titeln in der Arbeitswelt ist das so eine Sache. Allzu häufig sind sie nur eine schöne Fassade für den nicht ganz so schönen Job dahinter. Als "Leiter des Aufsichtsratsbüros" sei er bei Wirecard eingestellt worden, berichtet der Zeuge H. vor Gericht. "Das war irreführend, weil die Abteilung zunächst nur aus mir bestand." Seine Tätigkeit als Protokollführer und juristischer Berater des Aufsichtsrats nahm der Rechtsanwalt am 1. April 2020 auf. In der "ganz heißen Phase" habe er beim damaligen Dax-Konzern begonnen. Zu dieser Zeit liefen bereits die Sonderuntersuchung der Bilanzen durch die Prüfer von KPMG und die Jahresabschlussprüfung von 2019 durch die Prüfer von EY - es sollte der Anfang vom Ende sein. Im Juni war Wirecard insolvent, weil Ex-Chef Markus Braun einräumen musste, dass 1,9 Milliarden Euro fehlten, die eigentlich auf Konten in Asien liegen sollten.

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