Wirecard-Prozess:Braun schweigt, sein Anwalt schimpft

Wirecard-Prozess: Der frühere Wirecard-Chef Markus Braun (Mitte) am Montag im Gerichtssaal.

Der frühere Wirecard-Chef Markus Braun (Mitte) am Montag im Gerichtssaal.

(Foto: Lukas Barth/Reuters)

Der Verteidiger von Ex-Wirecard-Boss Markus Braun macht Ermittlern und Gericht schwere Vorwürfe. Sie hätten unsauber gearbeitet. Er fordert, den Prozess auszusetzen.

Von Jan Diesteldorf und Stephan Radomsky, München/Frankfurt

Dass ein Strafverteidiger alles falsch findet, was in der Anklage steht - geschenkt. Dafür wird er bezahlt. Alfred Dierlamm aber geht am Montag noch weiter, viel weiter. Sein Mandant Markus Braun, der frühere Chef des kollabierten Wirecard-Konzerns, sei ohne Grund und zu Unrecht zum Haupttäter gemacht worden: von den Staatsanwälten, vom "vorgeblichen Kronzeugen" Oliver Bellenhaus, vom Untersuchungsausschuss des Bundestags, vom Gericht, vom Insolvenz-Verwalter. Die Anklage weise "schwerste Ermittlungsfehler und Aufklärungsdefizite" auf, sie sei "einseitig, lückenhaft, nicht belastbar". Das Verfahren sei "ein Scherbenhaufen". Da gebe es nur einen Ausweg: Der ganze Prozess müsse ausgesetzt und die Ermittlungen völlig neu aufgerollt werden.

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