Es könnte der Anfang vom Ende im Wirecard-Prozess sein: Nach mehr als zwei Jahren und mehr als 170 Verhandlungstagen verzichtet die Staatsanwaltschaft auf eine ganze Reihe von Vorwürfen, um das Verfahren zu beschleunigen. Zwar sei aus Sicht der Ankläger weiterhin für alle der ursprünglichen Vorwürfe „eine Verurteilung zu erwarten“, sagte Oberstaatsanwalt Matthias Bühring am Mittwoch im Gericht. Allerdings wäre auch damit – trotz der teils schweren Anschuldigungen – eine deutlich höhere Gesamtstrafe „nicht zu erwarten“. Deshalb verzichte man auf etliche Punkte.
Markus Braun:Staatsanwaltschaft kürzt Anklage im Wirecard-Prozess ein
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Markus Braun und die anderen Angeklagten müssen sich ab sofort deutlich weniger Vorwürfen stellen. Für den Ex-Wirecard-Boss dürfte das kein gutes Zeichen sein, ein Urteil könnte noch in diesem Jahr fallen.
Von Stephan Radomsky

Großbritannien:Vom Observieren und Abservieren
In London sind zwei Frauen und ein Mann aus Bulgarien der Verschwörung angeklagt. Sie sollen im Auftrag des früheren Wirecard-Managers Jan Marsalek für Russland spioniert haben. In dem Prozess nun geht es weniger um Staatsaffären als um Sex-Affären. Szenen einer juristischen Soap-Opera.
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