Wirecard:Agenten sollen Marsalek geholfen haben

Wirecard: Illustration: Stefan Dimitrov

Illustration: Stefan Dimitrov

Wie täuschte der frühere Wirecard-Manager die Wirtschaftsprüfer? Jan Marsalek spannte offenbar philippinische Geheimdienstler ein, heikle Briefe verschwinden zu lassen.

Von Christoph Giesen, Klaus Ott, Jörg Schmitt und Nils Wischmeyer

Je länger der Kronzeuge redet, der sich der Staatsanwaltschaft München I im Fall Wirecard gestellt hat, desto mehr Abgründe tun sich auf. Oft geht es in der Aussage um Jan Marsalek, den untergetauchten und per Haftbefehl gesuchten Ex-Vorstand der Wirecard AG, die sich Ende Juni für zahlungsunfähig erklärt hatte. Marsalek soll mit Hilfe einer speziellen Technik nicht nur 200 Millionen Daten frisiert haben, um angebliche Geschäfte vorzutäuschen und so die Wirtschaftsprüfer hinters Licht zu führen. Vielmehr soll er sogar den philippinischen Geheimdienst genutzt haben, um den offenkundigen Milliardenbetrug bei dem Aschheimer Finanzdienstleister zu vertuschen. Und er organisierte in der Hauptstadt Manila womöglich eine Polizeieskorte für die Wirtschaftsprüfer, um sicherzustellen, dass die Kontrolleure mit den richtigen Leuten reden. Nämlich mit jenen, die, so der Zeuge, für falsche Aussagen bestochen worden seien.

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