Wirecard-Prozess:Der Prüfer, der nichts wusste

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Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun kommt im Gerichtssaal an. (Foto: Magdalena Henkel/dpa)

Im Prozess um den Skandal-Konzern Wirecard tritt erstmals ein junger Wirtschaftsprüfer des Konzerns EY auf, der alle Bilanzen durchwinkte. Aber konnte jemand auf so einer niedrigen Hierarchiestufe überhaupt etwas mitbekommen?

Von Harald Freiberger

Den eigenen Namen, sein aktuelles Alter und den beruflichen Status wusste der Zeuge am Montagmorgen im Wirecard-Prozess vor dem Landgericht München I noch. Nicolas L. ist 32 Jahre alt und Manager der zweiten Ebene bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY. Danach kam allerdings nicht mehr viel von ihm in der mehr als dreistündigen Befragung durch den Vorsitzenden Richter Markus Födisch und die Anwälte der Verteidigung. Seine Antworten lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: Oft hat er Sachverhalte nicht mitbekommen, weil er noch nicht da war, als sie entschieden wurden, oder weil sie nicht in seine Zuständigkeit fielen. „Ich war für einen Teilbereich zuständig, nicht für das große Ganze“, sagt er einmal. Wenn er dann doch in einen Sachverhalt involviert war, konnte er sich meist nicht mehr an die Details erinnern, „nach so vielen Jahren“.

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