Wirecard:Deutsche Hybris

Dr Markus BRAUN CEO Vorstandsvorsitzender Gestik faltet die Haende zum Gebet Einzelbild angesch

Ex-Wirecard-Chef Markus Braun trat oft erfolgsversessen auf.

(Foto: FrankHoermann/imago images/Sven Simon)

1,9 Milliarden Euro abhandengekommen? Kann offenbar passieren. Wie schon bei VW haben bei Wirecard alle Kontrollen versagt - vom Aufsichtsrat über die Rechnungsprüfer bis hin zur Finanzaufsicht.

Kommentar von Nicolas Richter

Als sich Volkswagen gerade in den Abgasen seiner betrügerischen Dieseltechnologie verlor, im Jahr 2018, stieg ein Hoffnungsträger in den elitären Zirkel der Dax-Konzerne auf: die Wirecard AG, ein Digitalunternehmen für bargeldloses Bezahlen per Karte oder App. Damals konnte man gerade an den Alten im Dax verzweifeln: VW hatte sich an die Weltspitze schummeln wollen, die Deutsche Bank reihte eine Affäre an die nächste, Bayer hielt es für klug, das Imagegift Monsanto zu kaufen. Wirecard immerhin versprach statt Verbrennungsmotoren und Pestiziden sauberen Datenverkehr und die Aussicht, dass Deutschland auch mal digitale Innovation aufbieten könne. Weil das Anleger glaubten, verdrängte Wirecard die Commerzbank aus dem Dax. Es hätte der Aufbruch in eine neue Zeit sein können.

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