Neues Betriebssystem:Microsoft schenkt Alt-Kunden ein Jahr Windows 10

Microsoft Corp Chief Executive Satya Nadella speaks at his first annual shareholders' meeting in Bellevue, Washington

Microsoft-Chef Satya Nadella gibt am Mittwoch neue Details zu Windows 10 bekannt.

(Foto: REUTERS)

Das Betriebssystem Windows 8 hat mit seiner Kacheloptik viele Nutzer verwirrt. Nun gibt Microsoft Details zum Nachfolger Windows 10 bekannt. Es gibt Neuerungen - über alle Geräteklassen hinweg.

Von Mirjam Hauck

Der Computerkonzern Microsoft will mit seinem neuen Betriebssystem Windows 10 ein neues Kapitel aufschlagen. Das merkt man sofort an den Worten, die Terry Myerson, Vize-Präsident der Firma, bei der Präsentation wählt. Früher hieß es noch, dass es vor allem um die Entwickler gehe. Nun soll es sich vor allem um die Kunden drehen. Mit Windows 10 will der einst von Bill Gates gegründete IT-Konzern flexibler und vor allem auf mobilen Geräten erfolgreicher werden.

Bereits Ende September hatte Microsoft-Chef Satya Nadella erste Einblicke in Windows 10 gewährt und dann als Testversion freigegeben. Anders als der unbeliebte Vorgänger Windows 8 läuft es nicht nur in der Kacheloptik. Windows 10 erkennt automatisch, auf welchem Gerätetyp es installiert ist. Auf einem PC startet der bekannte Desktop-Modus mit Startmenü. Bei Tablets oder anderen Geräten mit Touchscreen wird die berührungsempfindliche Kachelansicht angezeigt.

Mit dem neuen Betriebssystem will Microsoft wieder die Kunden gewinnen, die sich der aktuellen Version 8.1. verweigert hatten. Wer Windows 7, 8 oder 8.1 nutzt, soll im ersten Jahr ein kostenloses Upgrade auf Windows 10 bekommen - ein beachtlicher Schritt: Microsoft verdient viel damit, das Betriebssystem zu verkaufen.

Windows 10 biete das bekannte Gefühl von Windows 7 mit einigen Elementen aus Windows 8, hatte Vizepräsident Joe Belfiore schon vorab versprochen. Microsoft darf sich nicht auf seinem noch immer etwa 90-prozentigen Marktanteil bei Desktop-PCs ausruhen. Denn Windows 8 hat bislang bei Firmenkunden und privaten Anwendern deutlich weniger Nutzer als sein Vorgänger Windows 7. Viele Unternehmen verzichteten wegen der verwirrenden Kachelansicht ganz auf eine Einführung.

Windows 10 soll nun Windows Phone ablösen und den Marktanteil wieder steigern, indem alle Anwendungen nahtlos über alle Plattformen hinweg laufen - also vom PC bis zum Smartphone. Für diese einheitliche Plattform müssen auch die bislang noch getrennten App-Stores zusammengelegt werden. Den umgekehrten Weg vom Handy auf den PC geht die digitale Sprachassistentin Cortana. Bislang war sie nur auf Windows Phone verfügbar. Mittlerweile spricht sie auch Deutsch, und so entfällt demnächst auch an vielen Büro-Rechnern lästiges Tippen, wenn Nutzer Notizen erfassen und Termine eingeben möchten.

Unter dem Codenamen "Spartan" arbeitet der Konzern derzeit an einem neuen Browser. Mit ihm wird es möglich sein, auf Webseiten Notizen anzufügen - dadurch soll gemeinsames Arbeiten erleichtert werden. Microsoft hat auch neue Produkte vorgestellt. Das Surface Hub ist ein Whiteboard mit 84-Zoll-Display. Gedacht ist es nicht für Wohnzimmer, sondern für Büros. So soll es in Konferenzen möglich sein, gemeinsam Dokumente zu bearbeiten und Präsentationen anzuschauen. Ebenfalls vorgestellt wurde eine Datenbrille. Mit ihr soll es möglich sein, Hologramme zu sehen. Architekten sollen so zum Beispiel Entwürfe in virtueller Form anschauen können.

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