Windenergie:Prokon wird saniert

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Mit einem blauen Auge davon gekommen: Der insolvente Windparkbetreiber Prokon soll nicht zerschlagen, sondern saniert werden. (Foto: dpa-tmn)

Der insolvente Windparkbetreiber Prokon wird nicht zerschlagen, sondern weitergeführt. Ein Insolvenzplan soll den Verkauf einzelner Unternehmensteile regeln. Einige Anleger müssen trotzdem um ihr Geld bangen.

  • Prokon soll saniert werden. Damit entgeht der Windparkbetreiber der Zerschlagung. Konkursverwalter Penzlin soll Insolvenzplan entwickeln
  • Genussrechtsinhaber können ihre Papiere in Eigenkapital umwandeln
  • Anleger, die auf eine Rendite hoffen, müssen um ihr Geld bangen

Gläubigergruppen gegen Zerschlagung des Unternehmens

Der insolvente Windparkbetreiber Prokon soll saniert werden. Drei große Gläubigergruppen entschieden sich einhellig gegen eine Zerschlagung des Unternehmens und den Verkauf des gesamten Windpark-Bestandes, wie Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin am Donnerstag mitteilte. Sie hielten eine Fortführung von Prokon für günstiger. Daher soll der Gläubigerversammlung am 22. Juli vorgeschlagen werden, Penzlin mit der Entwicklung eines Insolvenzplanes zu beauftragen.

Die drei Gläubigergruppen, die mit am Tisch saßen, sind die "Freunde von Prokon", ein Verein von mehr als 7000 Genussrechts-Anlegern, die an eine Zukunft des Wind-Unternehmens glauben, sowie die Kleinaktionärsvereine SdK und DSW.

Genussrechte sollen in Anleihen umgewandelt werden

Dem Sanierungskonzept zufolge haben die 75 000 Genussrechtsinhaber (jene, die am Vermögen des Unternehmens beteiligt sind) die Wahl: Sie können ihre Papiere in Eigenkapital umwandeln, also echte Gesellschafter von Prokon werden. Ein weiterer Teil der Genussrechte soll in eine handelbare Anleihe umgewandelt werden, über die windkraft-müde Anleger aussteigen können. Prokon-Teile, die der Insolvenzverwalter nicht mehr zum Kerngeschäft zählt, sollen verkauft werden.

Zu Prokon gehören unter anderem ein Biodiesel-Hersteller in Magdeburg und ein Sägewerk, das Holzpaletten produziert. Die Verkaufserlöse sollen nach dem Plan an die Gläubiger ausgeschüttet werden. Wer will, könne dieses Geld auch als Eigenkapital ins Unternehmen stecken.

Einige Anleger müssen um ihr Geld bangen

Die 1995 gegründete Prokon beschäftigt 1300 Mitarbeiter. Das Amtsgericht Itzehoe hatte im Mai das Insolvenzverfahren über die Prokon Regenerative Energien GmbH eröffnet. Die übrigen Teile des Konzerns mit mehr als 800 Mitarbeitern sind nicht betroffen.

Die Anleger, die Prokon in der Hoffnung auf hohe Renditen 1,4 Milliarden Euro an Genussrechtskapital zur Verfügung gestellt hatten, bangen um ihr Geld. Sie werden nach Schätzungen des Insolvenzverwalters mindestens 40 Prozent ihrer Einlagen verlieren.

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