Süddeutsche Zeitung

Wichtiger Rohstoff:China gibt Handel mit Seltenen Erden frei

Exportbeschränkungen fallen weg

China hat staatlichen Medien zufolge die Exportbeschränkungen für Seltene Erden aufgehoben. Damit komme es einem Schiedsspruch der Welthandelsorganisation (WTO) nach, die die Ausfuhrquoten für unzulässig erklärt hatte.

Ein WTO-Schiedsgericht hatte im März nach einer Klage der USA, der EU und Japans geurteilt, dass die Exportquoten chinesischen Firmen unfaire Wettbewerbsvorteile verschaffen. Die Beschränkungen hatten die Weltmarkt-Preise für die sehr gefragten Rohstoffe zwischenzeitlich stark in die Höhe getrieben.

Mittlerweile ist die Nachfrage allerdings wieder gesunken. Beobachter erwarten, dass China die Exportquoten etwa durch höhere Rohstoff-Steuern ersetzen könnte.

Rohstoff für Technologie

Aus China stammen mehr als 90 Prozent der Weltproduktion der begehrten Industriemetalle. Sie werden für Rüstungs- und viele Technologieerzeugnisse wie Computer, Handys oder Batterien benötigt.

Verweis auf ökologische Schäden

China hatte die Ausfuhr 2010 mit der Begründung beschränkt, Umwelt und Ressourcen besser schützen zu wollen. Jahrzehnte ungebremsten Wirtschaftswachstums haben China gewaltige Umweltprobleme gebracht. Weltweit hatten Unternehmen die Verknappung mit scharfen Worten kritisiert und Wettbewerbsnachteile prognostiziert.

Peking verwies darauf, dass auch andere Länder wie die USA viele Abbaustätten aus ökologischen Gründen geschlossen hätten. Zur Gewinnung Seltener Erden sind hohe Mengen von Säure erforderlich. Außerdem fallen leicht radioaktive Abfälle an. China versuchte zuletzt, die heimische Produktion zu drosseln und verstärkt gegen Schmuggel und illegale Produktion vorzugehen.

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SZ.de/Reuters/jasch
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