WestLB:Das Land ist nicht genug

Bisland waren für die Landesbanken allein die Bundesländer zuständig. Doch die WestLB braucht nun offenbar weitere Hilfen vom Bund, um Teile des Geschäfts in eine Bad Bank auszulagern.

Die Eigentümer der angeschlagenen WestLB verhandeln offenbar mit dem staatlichen Rettungsfonds Soffin über einen Einstieg des Bundes bei der Landesbank. Der Soffn könnte eine Eigenkapitalspritze von zwei bis drei Milliarden Euro für die künftige Kernbank der WestLB geben, berichtete das Handelsblatt vorab unter Berufung auf Berliner Verhandlungskreise.

WestLB, dpa

Im dritten Quartal ist die WestLB erneut in die roten Zahlen gerutscht. Sie hofft jetzt auf die Hilfe des Bundes.

(Foto: Foto: dpa)

Sprecher des nordrhein-westfälischen Finanzministeriums, der Sparkassen als Eigentümer der WestLB und des Soffin wollten keine Stellungnahme abgeben.

Grund für die Überlegungen seien die schwierigen Gespräche über die Nutzung des Bad-Bank-Modells zur Sanierung der WestLB, schrieb das Handelsblatt. Die WestLB will riskante Wertpapiere und einige Geschäftsfelder in eine Bad Bank auslagern. Die Kernbank muss der Bad Bank aber ausreichend Kapital für erwartete Verluste geben.

"Stärkere Fokussierung auf das Kundengeschäft zahlt sich aus"

Dies würde der Soffin mit seiner Kapitalspritze ausgleichen. Bislang galten die Landesbanken als reine Ländersache. Eigenkapital vom Soffin bekamen bisher die Hypo Real Estate, die Commerzbank und der Immobilienfinanzierer Aareal.

Die WestLB wird derzeit mit Garantien der Eigentümer in Höhe von neun Milliarden Euro gestützt. Die Hilfen kommen von den nordrhein-westfälischen Sparkassen, dem Land und den Kommunen. Die EU forderte im Gegenzug für die öffentlichen Hilfen eine Verkleinerung der WestLB.

Im dritten Quartal ist die WestLB wieder in die roten Zahlen gerutscht. Durch ein schlechteres Handelsergebnis und eine erhöhte Risikovorsorge im Kreditgeschäft musste das Geldinstitut einen Konzerverlust von 40 Millionen Euro hinnehmen.

Insgesamt konnte die WestLB in den ersten neun Monaten ihr Vorsteuerergebnis aber deutlich steigern. Mit 262 Millionen Euro lag es bis Ende September rund 620 Millionen über dem bereinigten Ergebnis des Vorzeitraumes.

Der Konzerngewinn in den ersten neun Monaten sank um 348 Millionen auf 184 Millionen Euro. Vorstandschef Dietrich Voigtländer zeigte sich dennoch zufrieden. "Operativ sind wir auf Kurs, die stärkere Fokussierung auf das Kundengeschäft zahlt sich aus", sagte er.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: