Wertpapierhandel:Leerverkäufe verboten

Nach dem Ausverkauf an den Börsen verbieten immer mehr Länder Wetten auf Kursverluste. Frankreich, Spanien, Italien und Belgien untersagten Leerverkäufe ganz oder teilweise. Damit steigt der Druck auf Finanzaufseher in anderen Ländern und auf die europäische Wertpapieraufsicht ESMA, dem Beispiel zu folgen. "Die EU braucht jetzt eine koordinierte Finanzaufsicht und sollte gedeckte Leerverkäufe sowie den Hochfrequenzhandel an allen europäischen Finanzplätzen untersagen", forderte der Linken-Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi am Dienstag. Mit Leerverkäufen wetten Anleger auf einen Kursverfall einer Aktie. Dabei verkaufen sie Wertpapiere, die sie sich zuvor gegen eine Gebühr leihen. Sinkt der Preis bis zum Rückgabedatum, können sie sich billiger mit den Titeln eindecken und streichen die Differenz ein. Steigt der Kurs dagegen, droht den Leerverkäufern Verlust. Frankreich untersagte zunächst für Dienstag Leerverkäufe von 92 Aktien. Die belgische Finanzaufsicht verbot ebenfalls für Dienstag Leerverkäufe bei mehr als einem Dutzend Papieren. Auch Italien verhängte ein 24-stündiges Verbot für Dienstag. Spanien war bereits am Montag einen Schritt weiter gegangen und hatte Leerverkäufe in spanischen Aktien für einen Monat untersagt. Auch Frankreich könnte das Leerverkaufsverbot auf bis zu einen Monat verlängern, sagte der französische Finanzminister Bruno Le Maire.

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