Das vergangene Jahr war kein gutes für die Bahn. Neben einem Rückgang im Güterverkehr und hohen Personalkosten überspülte auch noch das Hochwasser wichtige Strecken, sodass viele Umleitungen erforderlich waren. Während einer ziemlich langen Zeit machte Bahnfahren also einfach keinen Spaß.
Das schlägt sich nun auch in den Zahlen nieder, die der Konzern am Donnerstag vorlegen wird: Der Gewinn ist 2013 eingebrochen - und damit auch das Gehalt von Bahn-Chef Rüdiger Grube. Erfreulicherweise gibt es diesen Zusammenhang.
Mitleid muss man nicht haben mit dem Manager. 1,66 Millionen Euro verdiente Grube 2013, das ist immer noch beachtlich. Aber ein Jahr zuvor, als die Bahn ein Rekordergebnis eingefahren hatte, war es noch eine Million mehr gewesen. Der deutliche Rückgang ist vor allem deshalb zu begrüßen, weil er zeigt, dass das Gehaltssystem der Bahn offenbar funktioniert: Bringt der Vorstand nicht die Leistung, die der Aufsichtsrat von ihm erwartet hat, bekommt er weniger Geld.
Solche Signale kann es gar nicht genug geben. Gerade in der Finanzkrise gewann man häufig den Eindruck, dass Manager für Erfolge toll bezahlt, für Misserfolge aber fast nie zur Rechenschaft gezogen werden. Das hat bei vielen das Gefühl verstärkt, dass es ungerecht zugeht. Und das ist verheerend - nicht nur für die Motivation von Mitarbeitern, sondern für den Zusammenhalt der Gesellschaft insgesamt.