Welthandelsorganisation: Wie Trump die WTO entmachtet

Ngozi Okonjo-Iweala, Generaldirektorin der Welthandelsorganisation (WTO), beim Weltwirtschaftsforum in Davos. (Foto: Michael Buholzer/dpa)

Viele Staaten profitierten von den Regeln der Welthandelsorganisation. Aber nicht nur mit seinen Zöllen hat Donald Trump die Welthandelsorganisation entmachtet.

Schon während seiner ersten Amtszeit war klar, dass US-Präsident Donald Trump auch zur Welthandelsorganisation (WTO) eine starke Meinung hat: „Die WTO ist die schlimmste Organisation, die jemals erschaffen wurde!“ schleuderte er Gary Cohn, dem damaligen Direktor des US-Wirtschaftsrates, entgegen – ausgerechnet während einer Präsentation, in der es gerade darum ging, wie die USA in verschiedenen Handelsdisputen von den Entscheidungen des WTO-Schiedsgerichts profitiert hatten. „Das ist Schwachsinn, das ist falsch“, beharrte Trump. Die USA würden die meisten Fälle verlieren. Cohn widersprach. Laut den eigenen Zahlen gewannen die USA 85,7 Prozent der Fälle, die vor dem Schiedsgericht der Organisation gelandet waren. Unter anderem sei beim Handel mit Geflügel, Stahl, Autos und seltenen Erden gegen China und zugunsten der USA entschieden worden. Trump wollte aber nichts davon wissen.