Ukraine-Krieg:Warum der Weizenpreis plötzlich wieder fällt

Ukraine-Krieg: Ein Weizenfeld in der Ukraine: Der Preis für das Getreide ist an den Börsen teilweise eingebrochen.

Ein Weizenfeld in der Ukraine: Der Preis für das Getreide ist an den Börsen teilweise eingebrochen.

(Foto: Oleksandr Gimanov /AFP)

Trotz des Kriegs in der Ukraine ist der Weizenpreis auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten gesunken. Wie kann das sein?

Von Michael Kläsgen

Die Entwicklung erschließt sich auf den ersten Blick nicht. Der Preis für Weizen ist auf den tiefsten Stand seit vier Monaten gefallen. Dabei ist bekannt, dass der Krieg in der Ukraine den Export von Weizen blockiert. Wegen der Knappheit werden sogar Hungersnöte in Afrika befürchtet. Denn Russland und die Ukraine zählen zu den wichtigsten Anbauländern weltweit. Beide Länder haben vor dem Krieg zusammen etwa ein Viertel des weltweiten Weizenhandels abgedeckt. Der Preissturz irritiert auch, weil die Ernte kurz bevorsteht und die Nachfrage aufgrund der Engpässe hoch sein müsste. Tatsächlich aber sank der Weizenpreis an den beiden weltweit bedeutendsten Handelsplätzen auf das Niveau von Ende Februar. An der Chicago Mercantile Exchange (CME) fiel der Preis je Scheffel (ca. 27 Kilo) seit dem Höchststand vom 7. März um mehr als 35 Prozent. An der Matif in Paris ging der Preis pro Tonne innerhalb eines Monats um gut 18 Prozent zurück. Das Preisniveau ist allerdings immer noch höher als vor dem Krieg.

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