WinzerWeinernte 2024 beginnt

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Das durchwachsene Wetter der vergangenen Tage mit vielen Niederschlägen hat den Reifefortschritt der Trauben etwas ausgebremst.
Das durchwachsene Wetter der vergangenen Tage mit vielen Niederschlägen hat den Reifefortschritt der Trauben etwas ausgebremst. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Der Reifegrad der Trauben ist dieses Jahr regional sehr unterschiedlich. Nun kommt es auf das Wetter in den nächsten Wochen an – doch die meisten Winzer sind optimistisch.

Die Winzerinnen und Winzer haben in dieser Woche in vielen Regionen Deutschlands mit der Hauptweinlese begonnen. Trotz eines arbeitsintensiven Jahres mit vielen Niederschlägen seien die meisten optimistisch, sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut in Bodenheim (DWI). Die Lese frühreifer Sorten habe vereinzelt bereits in der vergangenen Woche angefangen, darunter Müller-Thurgau und Grauburgunder. Trauben für die Sektbereitung seien schon Ende August in gesundem Zustand eingebracht worden.

In der sehr sonnigen Periode von Mitte August bis Anfang September hätten sich die Trauben sehr gut entwickelt, sagte Büscher. „Die Mostgewichte liegen mittlerweile überall auf Qualitätsweinniveau und oftmals schon darüber.“ Der Reifegrad der einzelnen Rebsorten sei aber je nach Lage, weinbaulichen Gegebenheiten und Anbaugebiet in diesem Jahr recht unterschiedlich, sagte Büscher. Die Burgunder beispielsweise seien insbesondere in den südlichen Regionen bereits relativ weit entwickelt. Die Rieslingreife liege dagegen meist noch unter dem Niveau der vergangenen Jahre.

Das durchwachsene Wetter der vergangenen Tage mit vielen Niederschlägen habe den Reifefortschritt der Trauben etwas ausgebremst. Die Hauptweinlese habe daher im Vergleich zu der wegen Wetterkapriolen verkürzten „Turbo-Lese“ 2023 eher verhalten begonnen. Viele Betriebe warteten noch ab. „Wenn sich in den nächsten Wochen ruhiges Herbstwetter einstellt, sind für einen qualitativ sehr guten Jahrgang derzeit noch alle Voraussetzungen gegeben“, sagte Büscher.

Perfekt für die Aromabildung der Trauben wäre seiner Einschätzung zufolge ein Wechsel von warmen Tagen und kühlen Nächten. 2024 war für die Winzer ein sehr arbeitsintensives Jahr. Der viele Regen im ersten Halbjahr sorgte für starkes Rebenwachstum, die Winzer mussten häufiger Laub schneiden als in anderen Jahren. Zudem hatten einige Betriebe wegen der Feuchte mit der Pilzkrankheit „Falscher Mehltau“ zu tun. Das feuchtwarme Wetter forderte die Öko-Winzer besonders.

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