Weihnachtsgeld:Weniger Bescherung vom Chef

In vielen Branchen fällt die Bescherung vom Chef in diesem Jahr geringer aus. Viele Unternehmen setzten gerade beim freiwilligen Weihnachtsgeld den Rotstift an, meldete das Institut der deutschen Wirtschaft.

In den meisten Branchen besteht zwar Anspruch auf einen tariflichen Bonus, vielfach können die Firmen jedoch von dieser Mindestgrenze abweichen. Würden dadurch Jobs gesichert, hätten die Mitarbeiter für die Kürzung meist Verständnis, schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft (iw).

Treten traditionell gemeinsam auf: Weihnachtskugeln und Euro-Scheine. (Foto: Foto: dpa)

Volles 13. Monatsgehalt

Über ein volles 13. Monatsgehalt extra können sich laut iw in der Regel die Beschäftigten im Bankgewerbe, der Papier erzeugenden Industrie, in Reisebüros, der Wohnungswirtschaft und der Süßwarenindustrie freuen. In der Druckindustrie und der Chemischen Industrie West gibt es immerhin noch 95 Prozent.

Davon kann das gebeutelte Baugewerbe nur träumen: Während im Westen wenigstens noch 55 Prozent gezahlt werden, gehen die ostdeutschen Kollegen zu Weihnachten leer aus.

Doch auch im Westen könnte das Präsent vom Chef in diesem Jahr magerer ausfallen: Bereits im Oktober hatten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber geeingt, dass Baufirmen ab diesem Jahr die Sonderzahlung für alle Mitarbeiter auf 780 Euro herunterfahren dürfen, wenn der Betriebsrat zustimmt.

Ähnliche Öffnungsklauseln kennen auch die Chemische Industrie, Brauereien oder Privatbanken. Bei ihnen richtet sich das Weihnachtsgeld nach dem Unternehmenserfolg.

So zahlen nach die Finanzinstitute zwischen 94 und 112 Prozent eines Monatsgehaltes. In der Kautschuk-, Papier- und Kunststoff verarbeitende Industrie kann der Bonus gesenkt oder die Zahlung verschoben werden. Im Gegenzug verzichtet der Betrieb auf Kündigungen.

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