Logistik :Hochsaison im Lagerhaus

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Hochbetrieb herrscht dieser Tage in den Sortierzentren der DHL wie hier in Rheinberg. (Foto: imago images/biky)

Immer mehr Pakete werden verschickt, besonders zu Weihnachten. Deshalb benötigt die Branche mehr Beschäftigte und viel Platz. Zu Besuch in Unna, in einem Zentrum globaler Lieferketten.

Von Benedikt Müller, Unna

Ganz am Ende, wenn die Arbeit im Lagerhaus gemacht ist, kommt Kollege Roboter ins Spiel. Die gelbe Maschine umhüllt fertig bepackte Paletten voller Kartons mit einer Plastikfolie, die der Ladung Halt gibt, bevor diese mit dem Lkw durch halb Europa fahren wird. Denn der Roboter, so zeigen es erste Erfahrungen des DHL-Konzerns hier in Unna bei Dortmund, kommt mit weniger Kunststoff aus als menschliche Verpacker. Es ist ein kleiner Beitrag zum Ressourcenschutz in einem riesigen Wachstumsbetrieb. Das blechverkleidete Lagerhaus von DHL im Ruhrgebiet ist so ein Ort, den niemand auf dem Schirm hat, wenn er Mode kauft. Dabei ist es das unverzichtbare Glied einer globalen Lieferkette: Containerweise kommt hier Kleidung aus unterschiedlichen asiatischen Fabriken an. Erst per Schiff, dann per Lkw landen Kartons voller Hosen oder Socken, Jacken oder Shirts auf dem Fließband der fensterlosen Niederlassung, die der Post-Konzern für die Jeansmarke Levi's aus den USA betreibt. Beschäftigte hieven die Mode per Gabelstapler in die Regale, die zwölf Meter hoch, bis unters Flachdach reichen. Egal ob man eines der angesagten Levi's-Shirts mit weißer Schrift auf rotem Emblem im Onlinehandel kauft. Oder ob man eine Jeans jener Marke in einer Boutique irgendwo in Europa anprobiert: Das Textil war vorher hier, im Gewerbegebiet dieser 66 000-Seelen-Stadt nahe der Autobahn 1.

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