Nach Rotlichtparty:Klopp kündigt Ergo-Werbevertrag

Nach Bekanntwerden der Sex-Party ihrer Angestellten in Budapest verliert die Ergo-Versicherung ihren derzeit beliebtesten Werbeträger: Meistertrainer Jürgen Klopp von Borussia Dortmund hat die Zusammenarbeit beendet.

Jürgen Klopps Image könnte derzeit besser nicht sein. Der Fußballtrainer hat Borussia Dortmund überlegen zur Meisterschaft geführt, wegen seiner sympathischen Art feiern ihn die Medien nicht nur als genial, sondern auch als einen, der im harten Fußballgeschäft Mensch geblieben ist. Ganz anders das Image der Ergo-Versicherungen: Für die ist das Bekanntwerden der Sex-Party ihrer Vertreter in Budapest ein PR-Desaster. So sieht das wohl auch Klopp: Er hat seinen Werbevertrag mit dem Unternehmen beendet.

Meistertrainer Klopp laesst Vertrag mit Ergo ruhen

Wirbt nicht mehr für Ergo: Jürgen Klopp, erfolgreicher Trainer von Borussia Dortmund.

(Foto: AP)

Die Zusammenarbeit sei beendet worden, teilte die zu Ergo gehörende Hamburg-Mannheimer International (HMI) am Mittwoch mit. "Grund dafür ist die negative Medienberichterstattung rund um eine Veranstaltung aus dem Jahre 2007", heißt es in der Mitteilung.

Klopp war seit Juli vergangenen Jahres für die Ergo-Vertriebstochter tätig, und damit Nachfolger von "Herrn Kaiser" geworden, der legendären Werbefigur der Hamburg-Mannheimer. Der Trainer stehe "wie kein anderer für die zentralen HMI-Werte Leistung, Respekt, Verantwortung und Spaß", hatte das Unternehmen damals mitgeteilt.

Die Versicherungsgruppe hatte in der vergangenen Woche einräumen müssen, dass bei einer Vertreter-Reise nach Budapest 2007 eine organisierte Sex-Orgie gefeiert worden war. Die besten 100 Vertreter des Strukturvertriebs Hamburg-Mannheimer International hatten sich mit etwa 20 Prostituierten vergnügt. Die Feier kostete 83.000 Euro.

Bereits vergangene Woche hatte Klopp wegen der Vorgänge seinen Vertrag mit der Versicherung ruhen lassen. Er werde vorerst keine weiteren Vorträge für das Unternehmen halten, hieß es. Ein Ergo-Sprecher sagte: "Es gibt die Bitte von Jürgen Klopps Management nach einem Gespräch." Dieses Gespräch hat es nun offensichtlich gegeben.

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