Wegelin-Bank:Schweizer Privatbank gesteht kriminelle Deals mit US-Steuerzahlern

Wegelin, Schweizer Bank, Steuerhinterziehung

Dem ältesten Schweizer Geldhaus Wegelin & Co. droht wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung in den USA eine hohe Strafe.

(Foto: REUTERS)

Die älteste Schweizer Bank bekennt sich schuldig: Vor Gericht gab die Wegelin-Bank zu, reichen Amerikanern dabei geholfen zu haben, mindestens 1,2 Milliarden Dollar Steuern zu hinterziehen.

Die in den USA wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung angeklagte Schweizer Traditionsbank Wegelin hat sich vor Gericht schuldig bekannt. In einer Anhörung am Bezirksgericht Manhattan gab die Bank zu, reichen Amerikanern dabei geholfen zu haben, mindestens 1,2 Milliarden Dollar am Fiskus vorbeizuschleusen.

Die Privatbank erklärte bereit, insgesamt 74 Millionen Dollar (56 Mio. Euro) an Strafe, Wiedergutmachung und Gewinnabschöpfung zu zahlen, teilte die Bundesstaatsanwaltschaft von Manhattan mit.

Es sei das erste Mal, dass eine ausländische Bank wegen eines derartigen Steuervergehens in den USA belangt würde, erklärte die Bundesstaatsanwaltschaft von Manhattan. Die Übereinkunft muss aber noch von einem Richter abgesegnet werden. Ein Termin ist für den 4. März angesetzt.

Die Bank lehnte auf Anfrage eine Stellungnahme ab. Zu einem laufendem Verfahren wolle man sich nicht äußern, erklärte eine Sprecherin am Wegelin-Hauptsitz in St. Gallen.

Die 1741 gegründete Privatbank hatte aus Furcht vor einer existenzbedrohenden Strafe den Großteil ihres Geschäfts verkauft. Auch andere Schweizer Banken wie die UBS oder Credite Suisse sind ins Visier der US-Justiz geraten.

Die Aktionen gegen Schweizer Banken begannen 2007 mit einer Untersuchung gegen die UBS. Dieses Verfahren, in das sich dann auch die Schweizer Regierung einschalten musste, endete damit, dass die UBS 780 Millionen Dollar Strafe zahlte und mit dem Segen der Schweizer Behörden die Namen von 4450 US-Kunden herausgab.

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