Was kommt:Wie ein Dino digital wird

Day Two Of The St Petersburg International Economic Forum 2017
(Foto: Bloomberg)

Die Pharmafirma Merck ist 350 Jahre alt, aber bei der Digitalisierung vorne dabei, wie ihr Chef im Interview erzählt. Das und mehr nächste Woche.

Von Marc Beise

Die Digitalisierung erfasst alle Unternehmen, ob sie wollen oder nicht. Oder wie alt auch immer sie sein mögen. Die Darmstädter Merck KGaA wird im nächsten Jahr 350 Jahre alt. Im Montagsinterview beschreibt Konzernchef Stefan Oschmann, wie die Digitalisierung das börsennotierte Familienunternehmen verändert. In vielen Labors sehe es heute noch aus wie in den 80er Jahren, als Oschmann, Tiermediziner, noch selbst im Labor stand. In Darmstadt dagegen arbeiten sie jetzt am smarten Labor.

Nachhaltigkeit und die Finanzindustrie - das passte lange nicht zusammen. Anfangs gab es zwar ein paar grüne Finanzprodukte, später Fonds, die Investitionen in Waffenhersteller, Öl- oder Tabakkonzerne ausschließen. Mit der Zeit haben sich prominente Stiftungen, Pensionskassen und Versicherungen im Sinne des Klimaschutzes Investitionen in fossile Brennstoffe verboten. Aber für die Mehrheit der Investoren zählt am Ende doch nur die Rendite. Das ändert sich jetzt: Nachhaltigkeitsgedanken abseits von Greenwashing spielen bei Investitionsentscheidungen von Banken und Fonds zunehmend eine Rolle; unser Thema am Montag.

Das nächste große Geschäft der Saatgutkonzerne kommt nicht aus ihren Laboren. Es sind Apps für die Smartphones der Bauern. Die US-Firma Monsanto sammelt zum Beispiel längst die Acker-Daten seiner Kunden. Mit diesen Informationen will sie sich bald unersetzbar machen, berichten wir am Dienstag.

Erfolg kann eine Summe aus Talent und Glück sein. Manchmal ist er aber auch einfach das Ergebnis außergewöhnlicher Hartnäckigkeit. Im Leben der Inderin Arundhati Bhattacharya gab es einen Punkt, an dem sie beschlossen hatte, ihren Job bei einer Bank aufzugeben und sich ihrer Familie zu widmen. Im letzten Moment überlegte sie es sich anders - eine Entscheidung, die sich ausgezahlt hat. Heute ist Bhattacharya die Chefin der State Bank of India, des größten Geldinstituts ihres Landes, und einer der einflussreichsten Menschen der Welt. Ihre Position nützt sie, um auch Analphabeten Zugang zum Bankwesen zu ermöglichen.

Das Mittwochsporträt erzählt die Geschichte einer Frau, die sich mit Widerständen auskennt - und mit deren Überwindung.

Immer freitags heißt es im SZ-Wirtschaftsteil bekanntlich: "Reden wir über Geld". Wie spannend die beiden kommenden Gesprächspartner doch sind: Josef Bulva, der tschechische Pianist, einst als Wunderkind gehandelt, dann durch einen Unfall an der Hand aus der Bahn geworfen, ersatzweise Börsenmakler und Investmentbanker in Monaco, heute nach vielen Operationen wieder zurück in den Konzertsälen. Und Nike van Dinther, die mit ihrem Modeblog "This is Jayne Wayne" so erfolgreich ist, dass Firmen sie mittlerweile dafür bezahlen, bestimmte Produkte zu tragen oder zu erwähnen. Wie perfekt Blogger ihr Leben auf Instagram inszenieren, findet sie selbst manchmal "zum Kotzen".

Was noch? Am Mittwoch, 21. Juni, dem Tag der Sommersonnenwende, beginnt der kalendarische Sommer (leider werden dann auch die Tage wieder kürzer). Wussten Sie, dass das Eis am Stiel, das auf den 2004 verstorbenen Eisfabrikanten Theo Schöller zurückgeht, an diesem Sonntag 80 Jahre alt wird? Sagen wir: erst 80 Jahre.

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