Was kommt:Warum nicht doch eine Maut

Kay Scheller

Kay Scheller, der Chef des Bundesrechnungshofs.

(Foto: Tim Brakemeier/dpa)

Was ist die Lehre aus dem Maut-Desaster? Der Chef des Bundesrechnungshofs hat eine Idee. Außerdem geht es kommende Woche um Hertha BSC und Adidas.

Von Marc Beise

Schafft sie das? Das fragen sich viele beim Blick auf Ursula von der Leyen, die Bundesverteidigungsministerin, die nach dem Willen fast aller EU-Regierungschefs den wichtigsten Job antreten soll, der in der Europa-Hauptstadt Brüssel zu vergeben ist: Präsidentin der Europäischen Kommission. 376 von 751 Stimmen benötigt die Deutsche im Europäischen Parlament, diese Mehrheit hat sie noch nicht zusammen - auch wegen der deutschen Sozialdemokraten nicht, die nach dem Motto handeln: Lieber irgendwer, und sei es ein Mister Unbekannt, als die wohlvertraute Kollegin aus dem eigenen Land. Anderswo schüttelt man darüber verständnislos den Kopf. Jedenfalls: Am Wochenende und danach wird heftig weiterverhandelt und in der Süddeutschen Zeitung berichtet, ehe das EU-Parlament am Dienstag zusammenkommt und über von der Leyen abstimmen will.

Ein ganz anderes Thema im Montagsinterview: Kay Scheller, Chef des Bundesrechnungshofs , fordert angesichts der Kosten aus dem Maut-Desaster die Bundesregierung auf, eine Pkw-Maut ohne Kompensierung der deutschen Autofahrer einzuführen. Es sei ja bereits "viel Geld ausgegeben worden, von dem wir nicht wissen, ob es einen Nutzen bringt. Ich denke an die Vorbereitungen zur Mauterhebung, es sind auch viele Stellen geschaffen worden. Und dann noch Regressforderungen. Das ist schon ein Batzen." Scheller plädiert ferner dafür, Subventionen zu streichen, um Klimaschutz zu finanzieren. Für dieses Interview gilt das Prädikat: wichtig.

An Lars Windhorst, dem Protagonisten unseres Mittwochsporträts, scheiden sich die Geister. Von Kanzler Helmut Kohl als Wunderkind der deutschen Wirtschaft gefeiert, legte der gebürtige Westfale beispiellose Aufstiege und Abstürze hin. Für die einen ist er ein Hasardeur, Blender und Zocker, unseriös bis dorthinaus. Die anderen feiern ihn als genialen, cleveren und ungemein fleißigen Finanzjongleur. Nun steigt Windhorst groß bei Hertha BSC Berlin ein; es ist einer der größten Finanzdeals in der Bundesligageschichte. Wir fragen: Wer ist der Mann mit den vielen Millionen? Und vor allem: Was treibt ihn an?

Onlinebanking ist durchaus komfortabel. Die Kunden sparen sich den Gang an den Schalter und sind nicht mehr auf Öffnungszeiten angewiesen. Doch zuletzt häuften sich die Fehler bei einigen Banken, stundenlang waren Kunden von der Finanzwelt abgeschnitten, konnten teilweise nicht mal mehr mit einer Karte bezahlen. Warum die IT-Systeme so anfällig sind und was Verbraucher tun können, erklären wir am Freitag im Wirtschaftsteil.

Was noch? Adidas feiert im August seinen 70. Firmengeburtstag. Aus dem Familienunternehmen ist ein börsennotierter Weltkonzern geworden. Pünktlich zum Jubiläum vollendet Adidas im fränkischen Herzogenaurach den Bau der "World of Sports", wie die Konzernzentrale heißt: ein weitläufiger Campus mit Weltklasse-Architektur auf einem ehemaligen Kasernengelände, auf dem 2020 auch die deutsche Fußballnationalmannschaft während der EM wohnen und trainieren wird. Im Report am Samstag schaut sich Uwe Ritzer dort um und begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit bis auf die Terrasse des Firmengründers Adi Dassler. Prädikat: unterhaltsam.

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