Was kommt:Nachdenken über KI

Künstliche Intelligenz wird tatsächlich immer schlauer, das beschleunigt die Digitalisierung. Was sagen eigentlich die Philosophen dazu?

Von Marc Beise

Wer ein Small-Talk-Thema für die nächste Runde im kleinen Kreis sucht, ist mit dem Stichwort "künstliche Intelligenz" auf der sicheren Seite. "KI", wie der Wissende sagt, oder für die ganz Wissenden: englisch "AI" ("Artifical Intelligence"), ist das nächste große Ding. KI, also selbstlernende Systeme, heben die Digitalisierung auf die nächste Stufe, machen Maschinen dem Menschen ähnlicher. Ob Roboter uns eines Tages ersetzen werden, wie das Hollywood schon vorausdenkt, oder ob wahres Denken und Fühlen am Ende doch dem Menschen vorbehalten war, ist und immer bleiben wird - das ist in der Wissenschaft heiß umstritten. In den Wissenschaften, muss man ja sagen, weil nicht nur Informatiker, Physiker und Ingenieure hier mitmischen, sondern auch viele andere Professionen, neuerdings etwa auch immer mehr Philosophen.

Eigentlich kann es sich kein Meister oder keine Meisterin des Faches mehr leisten, nicht über KI nachzudenken, weshalb es kein Zufall ist, dass auf dem Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung in der kommenden Woche in Berlin neben Politikern, Regierenden und Wirtschaftsvertretern auch mehrere namhafte Philosophen auf der Bühne und in den Foren aktiv sein werden.

Zum Auftakt des Kongresses, an diesem Sonntagabend, wird Julian Nida-Rümelin , Philosophieprofessor aus München und früherer Kulturstaatsminister der ersten rot-grünen Regierung Schröder, darüber streiten, ob KI Fluch oder Segen ist. Seine Antwort lautet: Wir brauchen einen "digitalen Humanismus". Was das ist und wie er das meint - darüber mehr im Rahmen der Berichterstattung zum 12. SZ-Wirtschaftsgipfel in der Süddeutschen Zeitung: drei Tage auf allen Kanälen online, digital und print.

Den Auftakt macht an diesem Montag ein SZ-Spezial zum Wirtschaftsgipfel, darin Beiträge zur Globalisierung und zur Digitalisierung, zu Konzernen und Start-ups, Staaten und Region, und mit interessanten Menschen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - zu finden in Zeitung und Digitalausgabe.

Ein bedeutender Wissenschaftler ist, obwohl noch jung, auch Moritz Schularick. Der 43-Jährige gehört zur Handvoll deutscher Ökonomen, die auch international Aufsehen erregen. Im Montagsinterview berichtet Schularick über seine bahnbrechende Studie, wonach der Aufstieg der Rechtspopulisten in den Industriestaaten schon mit der Finanzkrise 2008 begann. "Die Gefahr für die Globalisierung kommt nicht von links, sondern von rechts", warnt der Bonner Professor.

Immer mehr Menschen bestellen Dinge im Internet, und der Einzelhandel erfindet sich neu, um nicht abgehängt zu werden. Wenn der Buchhändler Hugendubel kommende Woche seinen Flagship-Store (neudeutsch für Vorzeigeladen) am Münchner Stachus wiedereröffnet, möchte er dort nichts weniger als "neue Maßstäbe für den Buchhandel" setzen. Auch die Buchkette Thalia will sich mit einem neuen Konzept attraktiver machen. Mehr dazu am Donnerstag.

Was noch? An der Nordküste Schottlands gibt es viele Schafe, viel Regen und wenig Menschen. Jetzt soll dort Europas erster Weltraumbahnhof entstehen. London-Korrespondent Björn Finke war vor Ort und berichtet im Wirtschaftsreport am Samstag.

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