Süddeutsche Zeitung

Was kommt:Monat der Konferenzen

Im Januar beginnt das Jahr traditionell mit vier wichtigen Wirtschaftstreffen in Las Vegas, Detroit, München und Davos. Überall geht es um die digitale Welt von morgen.

Von Marc Beise

Der Januar ist der Monat der großen Wirtschaftskonferenzen. Vier sind es jedes Jahr, die Wirtschaftsredaktionen besonders fordern: Weil dort die wichtigen Akteure ihrer Branche versammelt sind. Weil womöglich die Trends des Jahres zu erspüren sind. Und weil man einfach dabei sein muss.

Den Auftakt macht die International Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, die große Technik-Messe der Unterhaltungsindustrie. Viele große Hersteller stellen neue Produkte vor oder kündigen Innovationen an. In diesem Jahr stellen sich brennende Fragen wie: Wohin entwickelt sich der PC? (Nachrufe sind wohl verfrüht), ist der Digital-Sound ausgereizt? (sicher noch nicht), setzt sich der umstrittene Apple-Anschluss USB-C allgemein durch? (könnte sein), bleiben Wearables der letzte Schrei? (wohl schon). Wir berichten in diesem Wochenend-Wirtschaftsteil und noch einmal am Montag. Im Zeichen der Digitalisierung geht es bei der CES mehr denn je auch um das vernetzte und das elektrische Auto - womit der Bogen von Las Vegas nach Detroit geschlagen wäre.

Bei der Detroit Motor Show geht es natürlich um das E-Auto, aber auch um die große Politik. Seit der kommende US-Präsident Donald Trump die Autokonzerne mit Twitter-Feeds vor sich her treibt, ist die Aufregung groß. Eröffnet wird Detroit vom Chef des Google Car, John Krafcik, was schon mal ein Statement ist. Die SZ-Reporter spüren unter anderem zwei Fragen nach: Was plant Google, der Angstgegner der Autobauer, wirklich? Aus hiesiger Sicht auch interessant: Wie schlagen sich die Deutschen und ihr Parademotor, der Diesel, ein Jahr nach der Krise? Im Blickpunkt steht natürlich Volkswagen, dessen Vorstandschef Matthias Müller nach einem böse verunglückten Interview 2016 in diesem Jahr lieber nicht kommt.

Zurück nach Deutschland, wo immer Mitte Januar die Digital-Konferenz des Medienunternehmers Hubert Burda Gäste aus aller Welt nach München lockt. Die Digital Life Design (DLD) ist eine der wichtigsten europäische Konferenz für Investoren und Internetunternehmen. Sie findet jährlich unmittelbar vor dem World Economic Forum in Davos statt, was den Vorteil hat, dass interessierte Teilnehmer einfach weiter reisen können.

Auf direktem Weg zum Weltwirtschaftsforum reisen wird Xi Jinping. Der chinesische Staats- und Parteichef kommt das erste Mal zum Top-Treffen von Spitzenpolitikern und Konzernlenkern. Die Konferenz in den Alpen beginnt am 17. Januar und geht bis 20. Januar, also dem Tag der Vereidigung von Donald Trump. Die Erwartungen an den neuen US-Präsidenten dürften eine besondere Rolle spielen bei dem Treffen, zu dem sich mehr als 50 Staats- und Regierungschefs angekündigt haben. Das Davoser Motto lautet nämlich: "Anpassungsfähige und verantwortungsvolle Führung".

Was noch? Sir Angus Stewart Deaton, der britisch-amerikanische Nobelpreisträger, Wirtschaftsprofessor an der Princeton University, ist berühmt für seine Analysen zu Konsum, Armut und Wohlfahrt. Der streitbare Ökonom lehnt die klassische Entwicklungshilfe ab und hat auch sonst immer wieder unkonventionelle Einsichten - garantiert auch im Montagsinterview.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3322789
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 07.01.2017
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.