Was kommt:Der Diesel-Gipfel

Weekly Government Cabinet Meeting
(Foto: Adam Berry/Getty Images)

In Berlin sind Sommerferien, aber nächsten Mittwoch ist was los: Verkehrsminister Dobrindt lädt zum Diesel-Gipfel. Die Wirtschaftshemen der Woche.

Von Marc Beise

In Berlin sind Sommerferien. Auch der politische Betrieb krebst nur noch vor sich hin. Aber nächste Woche kommt noch einmal Bewegung in die Stadt: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat zum Diesel-Gipfel geladen. Man durfte bisher die Frage stellen, ob es ein Betriebsunfall war, das Treffen ausgerechnet in die Ruhepause der Politik zu legen. Vielleicht war es auch genau so gedacht: Nur kein Aufsehen machen um das leidige Thema. Wenn letzteres das Kalkül gewesen sein sollte, dann ist das gründlich schiefgegangen. Mit den geballten Nachrichten dieser Woche über unglaubliche Vorgänge in der Branche (siehe das "Buch Zwei" in dieser Ausgabe) wird der Diesel-Gipfel am Mittwoch höchste Aufmerksamkeit finden. Offiziell geht es um die Luft in deutschen Städten und Schritte zur Senkung des Schadstoffausstoßes unter anderem durch Nachrüstungen von Fahrzeugen der Emissionsklassen Euro 5 und 6, inoffiziell um alles, was anliegt. Eingeladen sind die Regierungschefs der Autoländer, mit dabei außerdem Berlin und Hamburg als stark von hohen Stickoxid-Werten betroffene Stadtstaaten. Bisher fehlen Kanzlerin und Vizekanzler; ob das klug ist?

Fürs Montagsinterview geht es durch die schweren Türen des Jugendstilpalasts aus dem Jahr 1913, der direkt am Englischen Garten in München liegt, sie öffnen automatisch. Dann durch unterirdische Gänge, Aufzüge und Rundwege in einen kleinen, modernen Konferenzraum. Dort residiert Joachim Wenning, 52, seit April Chef des weltgrößten Rückversicherers Munich Re. Er spricht in seinem ersten großen Interview als Vorstandsvorsitzender über den neuen Job, die Probleme bei der Versicherungstochter Ergo und über den Kulturwandel für den Versicherer, der schon 1880 in München gegründet worden ist.

Das Mittwochsporträt stellt eine erfolgreiche Gründerin vor. Viele Jahre hat sie als Fernsehjournalistin gearbeitet, dann stieg Eve Büchner aber aus und gründete 2012 in Potsdam ein Unternehmen. Refund.me will Flugpassagieren, deren Maschinen erheblich verspätet sind, zu ihrem Recht verhelfen, gegen eine Gebühr natürlich. Angesichts des geballten Unmuts auf den Flughäfen jetzt in der Urlaubszeit vermutlich das genau richtige Konzept.

Manche nennen ihn Automatenkönig, weil er mit Spielautomaten ein Vermögen gemacht hat, er hieß auch schon Sonnenkönig, weil eine lachende Sonne das Logo seiner Unternehmensgruppe ziert. Wie ein Fürst wirkt er manchmal tatsächlich: Paul Gauselmann, Deutschlands erfolgreichster und berühmtester Glücksspiel-Unternehmer - und Gesprächspartner im "Reden wir über Geld" am Freitag.

Was noch? Am Dienstag, 1. August, ist der offizielle 60-Jahre-Bestehen-Jubiläumstag der Deutschen Bundesbank. Eine gute Gelegenheit, zu Wochenbeginn darüber nachzudenken, was geblieben ist vom Mythos einer Institution und wie europäisch die Bundesbank mittlerweile tickt - oder ticken sollte. Die Antwort könnte unterschiedlicher kaum ausfallen, je nachdem, ob man Sparer ist oder Kreditnehmer. Ob einem die Vorsorge wegschmilzt oder man Dinge finanziert hat, die man sich früher nie hätte leisten können. Jede Münze - hier passt der Volksmund besonders gut - hat eben zwei Seiten.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: