Was kommt:Davos der Frauen

Emily Oster

Ökonomen sind gute Ratgeber, weil sie Daten analysieren und Vorurteile außen vor lassen können, glaubt Emily Oster.

(Foto: Don Emmert/AFP)

Ein Weltwirtschaftsforum für mehr als 1000 Frauen - in Basel. Dieser und andere Wirtschaftstermine der kommenden Woche im Überblick.

Von Marc Beise

Der Juli beginnt am Montag mit den Nachwehen von Osaka, dem G20-Gipfeltreffen vom vergangenen Wochenende. Die Hoffnung, in die neue Handelswoche optimistisch und mit neuem Schwung zu starten, dürften bis dahin schon verschwunden sein, die Zeichen stehen nicht auf Konsens auf Seiten Chinas und der USA.

"Hallo hier ist Carsten aus Deutschland" - ein einfacher Anruf bei den "Der Herr der Ringe"-Filmemachern mit weitreichenden Folgen: Denn Carsten Fichtelmann, der Chef des deutschen Computerspiel-Unternehmens Daedalic, und sein Team schafften es in der Folge, die Lizenz für die Entwicklung des Herr der Ringe-Videospiels zu bekommen. Im Montagsinterview offenbart der Gründer seine Vision eines neuen boomenden Genres und die nicht ganz einfachen Herausforderungen, bei den ganz Großen der Branche mitzuhalten.

Emily Oster hingegen hat von klein auf gelernt, ökonomisch zu denken und zu entscheiden. Sie ist VWL-Professorin, ihre Mutter, ihr Vater, ihr Mann - alle sind ebenfalls VWL-Professoren. Nun hat sie ihr ökonomisches Denken auf ein Feld angewendet, dass ein bisschen mehr Rationalität gut gebrauchen kann, wie sie findet: Elternschaft. Wer ein Baby bekommt, braucht statt Bauernregeln Daten und Fakten, um zu entscheiden, ob und wie lange man stillen sollte oder ob das Baby in der Besucherritze im Elternbett schlafen darf. Darum hat die amerikanische Volkswirtschaftsprofessorin einen Eltern-Ratgeber geschrieben, mehr über sie lesen Sie im Mittwochsporträt.

Self-Scanning ganz langsam: In Deutschland gibt es immer mehr Selbstbedienungskassen. Dennoch sind die Kassen hierzulande im Vergleich mit anderen Ländern sehr selten. Das liegt daran, dass die Deutschen ihr Bargeld so lieben und dass die Händler Angst haben, dass Kunden an Selbstbedienungskassen mehr stehlen. Wie Umstellung dennoch gelingen kann, erfahren Sie am Donnerstag.

Wenn über Yuja Wang geschrieben wird, geht es meistens auch um ihr Outfit: Die Pianistin aus China, die zu den weltbesten gehört, tritt gern in High Heels und kurzen, knappen Kleidern auf. Dass Leute möglicherweise auf ihre Beine starren, statt ihr zuzuhören? Ist ihr ziemlich egal. Die "Me Too"-Bewegung? Geht ihr auf die Nerven. Und ihren Kritikern würde sie gern sagen: Hört einfach mal zu. Warum das Musik-Business Musiker kaputt macht und sie es hasst, Klaviermusik zu hören, erzählt die Star- Pianistin im "Reden wir über Geld" am Freitag.

Was noch? Die Bilder vom Weltwirtschaftsforum in Davos zeigen meist Männer in dunklen Anzügen. Nächste Woche in Basel wird das anders sein: Beim sogenannten Davos der Frauen, dem "Global Summit of Women", treffen sich mehr als 1000 Politikerinnen und Unternehmerinnen aus aller Welt. Zum nun schon 26. Mal lädt Irene Natividad zu dem Frauengipfel. Kathrin Werner stellt die Gründerin in einer Nahaufnahme vor. Am Ende der Woche wird Isabel Pfaff vom Gipfel berichten, wo etwa die namibische Premierministerin auf die französische Arbeitsministerin trifft und sich Konzernchefinnen mit Gründerinnen austauschen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: