Investor Warren Buffett:Auf ein letztes Steak

Investor Warren Buffett: Trinkt privat gerne Cola: Warren Buffett ist legendär - wegen seines Reichtums und seiner Anlagetipps.

Trinkt privat gerne Cola: Warren Buffett ist legendär - wegen seines Reichtums und seiner Anlagetipps.

(Foto: Daniel Acker/Bloomberg/Getty Images)

Essen für einen guten Zweck: Für die karitativen Restaurantbesuche an der Seite des Milliardärs Warren Buffett haben reiche Menschen schon viele Millionen hingeblättert - jetzt will der Investor seine legendäre Aktion beenden.

Von Thomas Fromm

Natürlich könnte einer der reichsten Investoren der Welt, einer, dessen Vermögen auf über hundert Milliarden Dollar geschätzt wird, jeden Tag so richtig gut und dabei auch noch gesund essen. Edle Fischvariationen an Bio-Feldsalat aus der Provence, solche Dinge. Und dazu vielleicht auch ein Fläschchen von den exklusivsten Weingütern aus dem Piemont. Oder, warum nicht: Täglich neue vegetarische Kreationen aus der Sterneküche.

Macht er aber nicht. Waffen Buffett trinkt dosenweise Coca-Cola (immerhin Geschmackslinie Kirsche) am Tag, geht zum Frühstücken gerne in Fast-Food-Restaurants und ernährt sich ansonsten am liebsten von Hot Dogs und Steaks. Gesundheitsrisiko Salz? Ach was. Ein US-Bankmanager hat einen Restaurantbesuch mit dem Altmeister mal so beschrieben: "Wenn das Essen kommt, dann nimmt er sich einen Salzstreuer in die linke Hand und einen in die rechte." Und dann beginne "ein Schneesturm". Geschadet haben Buffett solche Stürme bislang offenbar kaum. Er ist inzwischen 91 Jahre alt.

Voraussetzung für das Essen: Appetit auf Fleisch und viel Geld

Wer also für eines der legendären Charity-Mittagessen mit Buffett bietet, weiß: Beim "Orakel von Omaha", wie der Investor genannt wird, gibt es keine Zucchini-Aufläufe mit Ziegenkäse an delikatem Akazienhonig und auch kein veganes Tiramisu. Mit Buffett wird bodenständig geluncht. Die Tischgesellschaft sollte also keine Berührungsängste mit großen Fleischklumpen haben - und auch die wirtschaftlichen Folgen der Inflation sollte man gut wegstecken können.

Denn weniger bodenständig sind die Preise, die für ein gemeinsames Essen aufgerufen werden. Der chinesische Unternehmer und Gründer der Blockchain-Plattform Tron Justin Yuchen Sun legte 2019 fette 4,6 Millionen Dollar für einen privaten Lunch mit dem Gründer der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hin. Man aß dann und tauschte sich nebenbei über Sinn und Unsinn von Kryptowährungen aus. Vielleicht war es aber auch umgekehrt, und das Essen war die Nebensache.

Das Geld geht an eine karitative Stiftung

Die nicht unerhebliche Gewinnmarge, die bei so einer Steak-Mahlzeit anfällt, landet - das muss an dieser Stelle fairerweise gesagt werden - bei der karitativen Stiftung Glide, die sich in San Francisco um Arme und Obdachlose kümmert. Mit ein paar Millionen Dollar und einem saftigen Medium-rare-Steak einmal im Jahr die Armut bekämpfen - so funktioniert das.

Wer in diesem Jahr dabei sein will, wenn dem alten Mann Cola zu Kartoffeln und gegrilltem Sirloin-Steak (ab 59 Dollar) gereicht wird, muss sich beeilen: Die diesjährige Auktion für ein Date mit Buffett begann am Sonntagabend auf der Online-Plattform Ebay und endet am 17. Juni. Aktueller Stand: Ein Bieter legte in diesen Tagen ein Angebot von 2,35 Millionen Euro auf den Teller, um mit dem Milliardär und bis zu sieben anderen Gästen beim "Smith & Wollensky Steakhouse" in Manhattan einzukehren. Es dürfte das letzte Mal sein: Nach 20 Jahren Mittagessen mit reichen Unterstützern hatte er angekündigt, seine Bieteraktionen jetzt zu beenden. Ein Millionen-Steak mit Buffett - letzter Aufruf.

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