TarifstreitErneute Warnstreiks bei der Post

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Ein DHL-Mitarbeiter steht am Eingang einer Zustellbasis des Logistikkonzerns, wo ein Streikposten von Verdi aufgebaut ist.
Ein DHL-Mitarbeiter steht am Eingang einer Zustellbasis des Logistikkonzerns, wo ein Streikposten von Verdi aufgebaut ist. (Foto: Wolf von Dewitz/dpa)
  • Fast 8000 Post-Mitarbeiter streikten, wodurch ein Zehntel der Briefe und Pakete vorerst liegen blieb.
  • Verdi fordert in den laufenden Tarifverhandlungen sieben Prozent höhere Entgelte und drei Extra-Urlaubstage, die Post bietet deutlich weniger.
  • Die Gewerkschaft plant weitere Warnstreiks, um den Druck vor der vierten Verhandlungsrunde zu erhöhen.
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Um den Druck in den aktuellen Tarifverhandlungen zu erhöhen, haben fast 8000 Post-Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Das hat sich auch auf die Sendungszustellung ausgewirkt.

Ein Zehntel der Briefe und Pakete, die von Post-Beschäftigten am Freitag zugestellt werden sollten, sind wegen eines Warnstreiks vorerst liegen geblieben. Die Ausstände in allen Regionen in Deutschland betrafen die Brief-, Paket- und Verbundzustellung, wie das Bonner Unternehmen mitteilte. „Daher kann es heute und morgen zu Verzögerungen bei der Abholung und Auslieferung von Brief- und Paketsendungen kommen.“

Bei der Verbundzustellung trägt ein Post-Beschäftigter sowohl Briefe als auch Pakete aus. Insgesamt 7700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien dem Streikaufruf von Verdi am Freitag gefolgt. Die vorerst liegengebliebenen Sendungen würden in den kommenden Tagen zugestellt. In den vergangenen Wochen hat Verdi immer wieder zu Warnstreiks aufgerufen, um den Druck auf die Arbeitgeberseite in den Tarifverhandlungen zu erhöhen. Am stärksten bekamen die Verbraucherinnen und Verbraucher den Arbeitskampf am vergangenen Mittwoch zu spüren, als ein Viertel der Paketmenge nicht wie geplant weiterbefördert werden konnte. Die Warnstreiks sollen auch am Samstag weitergehen. Am Montag steht die vierte Verhandlungsrunde in den Tarifgesprächen an.

Die Kluft zwischen den Positionen ist noch groß: Verdi fordert für die rund 170 000 Briefträger, Postboten und anderen Logistikmitarbeiter sieben Prozent höhere Entgelte in einem zwölfmonatigen Tarifvertrag. Die Post, die zu DHL gehört, bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag ein Plus um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent. Das sei völlig unzureichend, sagt Verdi-Vize Andrea Kocsis. „Die Kolleginnen und Kollegen zeigen mit ihren Warnstreiks in den Betrieben, dass sie deutlich mehr von ihrem Arbeitgeber erwarten.“ Die Gewerkschafterin fordert ein Angebot, das einigungsfähig ist.

Außerdem macht sich Verdi für drei Extra-Urlaubstage stark, um der gestiegenen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Wer Verdi-Mitglied ist, soll sogar vier bekommen. Die Post wiederum bietet nur einen Extra-Urlaubstag für die Beschäftigten an, die weniger als 30 Urlaubstage im Jahr haben – also circa zwei Drittel der Belegschaft.Die Post betont, der Tarifvertrag müsse wirtschaftlich vertretbar sein. Der Spielraum für Lohnerhöhungen sei angesichts hoher Investitionskosten und einer im Digitalzeitalter sinkenden Briefmenge gering.

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